Mutter erkennt ungewöhnliche Symptome in Windel und rettet Baby das Leben
London (Großbritannien) - Eine Mutter rät anderen Eltern, öfter ein Auge auf die Windel ihres Kindes zu haben. Sie selbst entdeckte dunklen Urin in der Windel ihres Sohnes. Wie sich herausstellte, war das ein Zeichen für eine schlimme Krankheit.
Hinter Stacie Heart aus London und ihrem Partner, Ben Martin, liegt die "schlimmste Zeit ihres Lebens". 2023 bemerkte das Paar, dass ihr 16 Monate alter Sohn Jaxon "colafarbenen Urin" in der Windel hatte.
Der Kleine habe damals auch unter Husten und einem Pfeifen in der Brust gelitten. Aber es war der "wirklich dunkle Urin", der die Mutter am meisten beunruhigte. Zunächst glaubte die 32-Jährige, dass es sich um Blut handeln könnte, berichtet Metro.
Hearts Chef, ein Allgemeinmediziner, drängte die Eltern schließlich dazu, ihr Baby in die Notaufnahme zu bringen, um das Kind untersuchen zu lassen. Die Familie wartete stundenlang auf die Ergebnisse, bevor ihr die gefürchtete Diagnose mitgeteilt wurde.
"Wir saßen viereinhalb Stunden lang mit einem Töpfchen unter Jaxon und warteten auf eine Urinprobe, weil Babys nicht auf Befehl pinkeln", sagte Stacie Heart. "Sie wollten uns schon nach Hause schicken, aber dann hat er glücklicherweise gepullert und es sah so dunkel aus wie Coca-Cola."
Es stellte sich heraus, dass Jaxon einen Tumor in seiner Niere hatte. Bei dem Einjährigen wurde der Wilms-Tumor diagnostiziert, eine Krebsart, die häufig Kinder unter fünf Jahren betrifft.
"Ich wusste nicht, was ein Wilms-Tumor ist, aber ich wusste, dass sie mir sagten, es sei Krebs", erinnerte sich Heart und fügte hinzu: "Gott sei Dank hat uns sein Körper mit dem Urin dieses Zeichen gegeben.“
Es folgten Chemotherapien und Nieren-OP
Laut der britischen Gesundheitsbehörde entsteht diese Krebsform vermutlich aus bestimmten Zellen im Embryo, die an der Entwicklung der Nieren des Kindes noch im Mutterleib beteiligt sind und normalerweise mit der Geburt verschwinden. Doch bei vielen Kindern mit Wilms-Tumor sind immer noch Ansammlungen solcher Nierenzellen vorhanden.
Jaxons Tumor war fünf Zentimeter groß und "viel größer" als seine eigentliche Niere, als er im Oktober 2023 entdeckt wurde.
Zuerst gingen die Ärzte davon aus, dass sich der Krebs auf seine Lunge ausgebreitet hatte. Doch weitere Untersuchungen bestätigten, dass dies nicht der Fall war.
Seit der Diagnose musste sich der heute 19 Monate alte Junge fünf Runden Chemotherapie unterziehen, außerdem wurde im November seine Niere entfernt. Nach dieser Operation stellten die Mediziner fest, dass sich der Krebs im ersten Stadium befand.
"Sie haben es sehr schnell entdeckt und zum Glück waren seine Lymphknoten frei. Für uns war das das bestmögliche Ergebnis", sagt Stacie Heart. Ihr Sohn erhole sich gut und zwei Tage vor Weihnachten gaben die Ärzte Entwarnung. "Es war ein Weihnachtswunder", gestand sie erleichtert.
"Es fühlt sich an, als könnten wir wieder atmen. Aber dieses Gefühl der Sorge verschwindet nie."
Die Familie gerät finanziell unter Druck
Trotz des Happy Ends haben die vergangenen Monate der Familie einiges abverlangt. Sowohl physisch und psychisch als auch finanziell. Heart musste ihren Job als Kindermädchen aufgeben, was bedeutet, dass auch das Einkommen ihres Partners als IT-Techniker kaum ausreichte, um über die Runden zu kommen.
Das Paar, das noch einen dreijährigen Sohn namens Maximum hat, sagte, dass es nun am Ende jedes Monats in die roten Zahlen rutschen würde. Von der britischen Regierung fühlen sich beide im Stich gelassen. Obwohl sie bereits Anfang November einen Antrag auf finanzielle Unterstützen stellten, haben sie diese noch immer nicht erhalten.
"Ich bin einfach enttäuscht. Ich arbeite seit meinem 15. Lebensjahr und zahle schon sehr lange Steuern. Aber in einer Zeit im Leben, in der wir wirklich Hilfe brauchen, steht sie uns nicht zur Verfügung, sie ist einfach nicht da", sagte Heart.
Aus diesem Grund richtete Jaxons Patentante, Ava Jaeggi auf gofundme.com eine Spendensammelseite ein, um die Familie zu unterstützen und wenigstens den finanziellen Druck etwas abzumildern.
Titelfoto: Bildmontage: gofundme.com (2)