Mit dem Frühling kommen die Zecken: Bayern mahnt zur Schutzimpfung

Von Cordula Dieckmann

München - Die Menschen in Bayern sind bei der Impfung gegen die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung FSME offensichtlich nachlässig.

Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Impfungen können die Folge drastisch minimieren.
Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen. Impfungen können die Folge drastisch minimieren.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Nur ein Fünftel der Erwachsenen verfügt dem Gesundheitsministerium zufolge über einen Impfschutz.

"Das ist zu wenig, denn die FSME ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark verursachen kann", sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (39, CSU) in München.

Bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern waren rund 37 Prozent geimpft.

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Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) meldete bis zum 22. April vier Fälle einer FSME-Erkrankung. Im Vorjahr waren es demnach zu diesem Zeitpunkt bereits 17 Fälle. Am größten sei das Risiko einer Ansteckung von April bis Oktober.

Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft bis auf die Stadt Schweinfurt ganz Bayern als Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis ein, bei der sich die Hirnhaut, das Gehirn oder das Rückenmark entzünden können.

Schnell mit Impfung beginnen, der Effekt dauert

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (39, CSU) warnt vor Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark nach Zeckenbissen.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (39, CSU) warnt vor Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark nach Zeckenbissen.  © Rabea Gruber/dpa

Die Viruserkrankung kann bleibende neurologische Schäden hinterlassen oder gar lebensbedrohlich sein.

Nach Angaben Gerlachs sind für einen ausreichenden Schutz drei Impfungen innerhalb eines Jahres notwendig, die in der Regel gut vertragen und von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden.

Ungeimpfte sollten schnell damit beginnen, da frühestens nach der zweiten Impfung ein zeitlich begrenzter Schutz bestehe. Wer grundimmunisiert sei, solle an die Auffrischung denken.

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Keinen Impfschutz gibt es vor der Lyme-Borreliose, die ebenfalls von Zecken übertragen wird. Hier seien dem LGL bis zum 22. April 264 Fälle gemeldet worden (Vorjahr: 277). Die Krankheit sei gut mit Antibiotika zu behandeln, sollte aber frühzeitig erkannt werden. Als Warnzeichen gilt dem Ministerium zufolge eine ringförmige Rötung um die Stichstelle.

Fachleute raten, die Zecke bei einem Biss möglichst rasch zu entfernen und im Zweifel medizinische Hilfe aufzusuchen. Bei einer Wanderröte in den Tagen nach einem Biss solle man umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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