Arzt zeigt "verrücktesten Scan": Was wimmelt hier im Körper dieses Patienten?
Florida - Beim Essen will man eigentlich genießen und nicht an mögliche negative Folgen denken, doch ein Notarzt aus den USA könnte einem so richtig den Appetit verderben. Der Mediziner richtet sich mit einer dringenden Warnung an alle Schweinefleisch-Liebhaber - und zeigt, was ihnen im schwerwiegendsten Fall passieren kann.
Auf seinem "X"-Profil hat es sich Dr. Sam Ghal von der University of Florida zur Aufgabe gemacht, Internet-User weiterzubilden. Regelmäßig teilt der Arzt deshalb anonymisierte Untersuchungsergebnisse wie zum Beispiel Röntgenbilder oder Kardiotokografien seiner kranken Patienten.
Bevor Ghal aber die abschließende Diagnose mitteilt und über das jeweilige Leiden aufklärt, sollen seine Follower zunächst raten, was im Körper der Person nicht stimmt.
So auch bei einem Patienten, dessen Computertomografie etwas Schockierendes hervorbrachte. "Hier ist einer der verrücktesten CT-Scans, die ich je gesehen habe", schreibt Ghal auf ehemals Twitter.
Auf dem geteilten Foto sieht man den untersuchten Bereich zwischen Hüfte und Knien, der neben der normalen Knochenstruktur zahlreiche weiße kleine Flecken aufweist.
Infektion durch fehlende Hygiene
Laut Sam Ghali kann man auf dem CT-Scan die Anzeichen einer Zystizerkose erkennen. Verursacht wird die gefürchtete parasitäre Infektion durch die Aufnahme von Larvenzysten des Schweinebandwurms "Taenia solium".
Diese Zysten sind in nicht durchgegartem Schweinefleisch zu finden. Nach mehreren Wochen entwickeln sich im menschlichen Magen-Darm-Trakt aus jenen Zysten dann erwachsene Bandwürmer. Dies führt allerdings nicht direkt zu einer Zystizerkose.
Die Infektion entsteht erst, wenn infizierte Personen die Bandwurm-Eier anschließend ausscheiden und dann durch fehlende Hygiene - beispielsweise kein Händewaschen nach dem Toilettengang - an einen anderen Menschen weitergegeben werden.
Wenn dieser die Eier dann durch den Mund aufnimmt, setzen sie Larven frei, welche die Darmwand durchdringen und dann in den Blutkreislauf geraten. Von dort aus können sie sich dann überall im Körper ausbreiten.
Rund 50.000 Todesfälle jedes Jahr
Anschließend bilden sie dort - manchmal erst nach Monaten oder Jahren - Zystizerken. Normalerweise werden diese Zysten durch die Entzündungsreaktion abgetötet und verkalken anschließend. Diese sogenannte "Reiskornverkalkung" kann man auch auf dem CT-Scan von Dr. Sam Ghal sehen.
Gefährlich wird es, wenn sich die Parasiten den Weg ins Gehirn bahnen und dort ihre Zysten bilden. Dies kann neben Kopfschmerzen und Verwirrung auch Anfälle oder schwerwiegende neurologische Probleme auslösen.
Auch im Bereich der Augen werden die Zysten gefährlich. Dort sorgen sie für ein verschwommenes oder gestörtes Sehvermögen und können auch zu einer Infektion führen.
Die gute Nachricht ist aber: Befinden sich die Zysten nicht gerade im Hirn, ist nicht unbedingt eine Operation nötig und man kann die Infektion medikamentös behandeln.
"Die Prognose bei Zystizerkose ist im Allgemeinen gut, aber leider verlaufen einige Fälle tödlich. Schätzungsweise infizieren sich weltweit jedes Jahr etwa 50 Millionen Menschen, was zu etwa 50.000 Todesfällen führt", schreibt der US-Amerikaner auf X.
Er rät dazu, sich immer gründlich die Hände zu waschen und niemals rohes oder nicht durchgegartes Schweinefleisch zu essen.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshot/X/@EM_RESUS, 123rf/dashamuller