Mädchen (†14) versprüht Deo in seinem Zimmer und stirbt
Derby (England) - Giorgia Green aus Derby in England erlitt einen Herzstillstand, nachdem sie ein Deodorant in ihrem Zimmer versprüht hatte. Das Mädchen wurde nur 14 Jahre alt. Ihre Eltern warnen nun vor kritischen Inhaltsstoffen in dem Kosmetikprodukt.
Laut einem BBC-Bericht starb Giorgia, nachdem sie Aerosole eingeatmet hatte, die in dem Deo enthalten waren. Wie ihr Vater, Paul Green, erzählte, war seine Tochter Autistin und gab gerne etwas von dem Spray ihrer Mutter auf Decken, weil sie den Geruch als beruhigend empfand. "Er gab ihr ein gewisses Gefühl der Entspannung", sagte er.
Giorgias älterer Bruder fand sie am 11. Mai 2022 in ihrem Zimmer leblos vor. Ihre Tür stand offen, der Raum war also nicht verschlossen.
"Die genaue Menge des Deodorants ist nicht klar, aber es war mehr, als sie normalerweise sprühen würden", sagte Paul Green weiter. "Irgendwann blieb ihr Herz stehen, weil sie es eingeatmet hatte."
Die Leiche des jungen Mädchens wurde obduziert. Ein Gerichtsmediziner bestätigte, dass es sich um ein "Missgeschick" handelte. Giorgias Todesursache wurde mit "unbekannt, aber im Einklang mit der Inhalation von Aerosol" angegeben.
Die Eltern des Teenagers fanden inzwischen heraus, dass der tragische Unglücksfall ihrer Tochter nicht der erste seiner Art war, sondern bereits andere junge Menschen starben, nachdem sie Deo eingeatmet hatten.
"Die Leute wissen nicht, wie gefährlich der Inhalt dieser Dosen sein kann"
Laut einer Mitteilung des britischen Handelsverbandes "British Aerosol Manufacturers' Association" (BAMA), gelten für Deodorants "sehr klare Warnungen". Per Gesetz müssen etwa Aerosol-Deos mit dem Warnhinweis "außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren" bedruckt werden.
Giorgias Eltern sagten jedoch, die Schrift sei klein, und sie glauben, dass viele Eltern die Sprays für ihre Kinder kaufen, ohne die Warnung zu beachten. "Die Leute wissen nicht, wie gefährlich der Inhalt dieser Dosen sein kann", sagte ihr Vater und ergänzte: "Ich möchte, dass niemand sonst im Land - oder auf der Welt - das durchmachen muss, was wir persönlich durchgemacht haben." Die Greens forderten deshalb mehr Aufklärung.
Laut britischer Statistik-Behörde wurde "Deodorant" zwischen 2001 und 2020 auf elf Sterbeurkunden erwähnt. Die tatsächliche Zahl der Todesfälle dürfte jedoch höher sein, da bestimmte Substanzen nicht immer auf den Totenscheinen genannt wurden.
Zu den riskanten Inhaltsstoffen gehören unter anderem Butan, Propan und Isobutan. Werden sie eingeatmet, kann das zu Atembeschwerden, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzversagen führen.
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