Lieber Vorbeugen als im Frühjahr jammern: So lasst Ihr Winterspeck gar nicht erst an Euch ran

Deutschland - Täglich bringt ein anderer Arbeitskollege Plätzchen, Stollen oder selbstgemachte Pfefferkuchen mit. Allabendlich lädt eine andere Freundin zur Kalorienbombe Glühwein ein. Und über die Festtage reiht sich ein Event der Völlerei an den nächsten. Spätestens im Frühjahr ist der Jammer über die zusätzlichen Pfunde groß. Die vermeidet man, wenn man sich bereits jetzt einige Routinen zurechtlegt.

Spätestens nach Weihnachten sagt man den Pfunden wieder den Kampf an - aber man könnte ja auch vorbeugen.
Spätestens nach Weihnachten sagt man den Pfunden wieder den Kampf an - aber man könnte ja auch vorbeugen.  © 123RF/arbobii

Man könnte ja meinen, der Winterspeck sei evolutionär bedingt und naturgegeben: Unsere steinzeitlichen Vorfahren mussten sich für die nährstoffarme Zeit halt Pölsterchen anfuttern. Doch dann hätten wir bereits im Spätsommer damit beginnen müssen.

Richtig ist: Der Mangel an Tageslicht ist der Grund, dass wir uns weniger bewegen und anders essen als im Sommer.

Schlaf

Arzt diagnostizierte Panikattacken - doch die wahre Ursache ist ein Albtraum!
Gesundheit Arzt diagnostizierte Panikattacken - doch die wahre Ursache ist ein Albtraum!

Zur gewohnten Aufstehzeit ist es draußen noch dunkel. Der Impuls, sich noch einmal umzudrehen und weiterzuträumen, ist nachvollziehbar - aber falsch! Studien zufolge legen Menschen mit unregelmäßigen Aufstehzeiten mehr Körperfett zu als jene, die täglich zur selben Zeit ihr Daunenkino beenden.

Tatsächlich hat unser Körper im Winter ein erhöhtes Schlafbedürfnis, dem man nachgeben sollte. Also ruhig mal früher in die Federn. Denn bei ungenügender Regeneration wird verstärkt das Hungerhormon Ghrelin ausgeschüttet, was den Appetit anregt.

Raus aus den Federn! Denn bei früher Dunkelheit am Abend wird zeitig das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet.
Raus aus den Federn! Denn bei früher Dunkelheit am Abend wird zeitig das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet.  © 123RF/plotulit

Tageslicht und Bewegung sind das A und O

Bewegung an frischer Luft ist meist ein Stimmungsaufheller.
Bewegung an frischer Luft ist meist ein Stimmungsaufheller.  © 123RF/dolgachov

Tageslicht

Die tägliche Portion UV-Licht ist jetzt besonders wichtig, damit der Körper Vitamin D bilden kann, welches wiederum den Stimmungsaufheller Serotonin fördert. Dieses selbstproduzierte Glückshormon hat eine nachhaltigere Wirkung als der Kurzzeiteffekt von Schokolade. Und tiefe Atemzüge von kalter Luft tun nicht nur Raucherlungen gut.

Am besten sucht man sich für einen Spaziergang eine regelmäßige Zeit aus, und wenn es die Mittagspause ist. Oder man steigt täglich zwei Haltestellen früher aus dem Bus. Oder man jagt in Ermangelung eines angeleinten Vierbeiners zur besten Gassirunden-Stunde seinen inneren Schweinehund vor die Tür …

"Himbeerzunge": Warum stecken sich immer mehr Kinder mit Scharlach an?
Gesundheit "Himbeerzunge": Warum stecken sich immer mehr Kinder mit Scharlach an?

Bewegung

Und wenn das Schmuddelwetter mal wirklich keinen Spaziergang zulässt: Bewegung muss trotzdem sein. Die dabei verbrannten Kalorien werden eher überschätzt und fallen nicht groß ins Gewicht. Neben der Stimmungsaufhellung ist aber ein anderer Aspekt entscheidend: Der bisher gelangweilte Körper fühlt sich plötzlich benötigt und verzichtet auf den permanenten Schrei nach süßen oder fettigen Aufmerksamkeiten.

Also runter vom Sofa und für eine halbe Stunde rein in die Sportklamotten! Es darf auch eine sanfte Runde Stretching sein. Oder man findet bei Online-Anleitungen geeignete Übungen. Man kann selbst zu den schönsten Weihnachtshits eine Runde tanzen. Hauptsache Bewegung!

Bewegen kann man sich aber auch in den eigenen vier Wänden, wenn das Wetter so gar nicht mitspielt.
Bewegen kann man sich aber auch in den eigenen vier Wänden, wenn das Wetter so gar nicht mitspielt.  © 123RF/adelaides

Lieber Gemüse aus dem Ofen statt Schokolade und Plätzchen

Für heiße und deftige Speisen muss es nicht immer Fleisch sein - Gemüse eignet sich ebenfalls.
Für heiße und deftige Speisen muss es nicht immer Fleisch sein - Gemüse eignet sich ebenfalls.  © 123RF/timolina

Ernährung

Bei tiefen Temperaturen sehnt man sich tatsächlich verstärkt nach wärmenden deftigen Speisen. Das lässt sich auch mit Gemüse bewerkstelligen: Durch scharfes Anbraten, Überbacken und kräftige Gewürze wird es herzhaft zubereitet. Klassiker sind Schmorkohl, Ofengemüse, gefüllte Paprikaschoten, Suppen oder Eintöpfe. Auf dem Weihnachtsmarkt sättigt man sich an einer Champignonpfanne.

Die in der Adventszeit allgegenwärtigen Süßigkeiten sollten nicht offen in Sichtweite herumliegen. Die Plätzchen genießt man besser als Nachtisch statt als Zwischenmahlzeit. Als letztere eignen sich eher Äpfel oder Nüsse. Eine Nascherei kann auch ein besonderer Tee sein.

Überhaupt sollte man im Winter das Trinken nicht vergessen, damit der Körper seinen Flüssigkeitshaushalt nicht durch verstärkte Nahrungsaufnahme auszugleichen versucht.

Planung

In diesen dunkleren Tagen steigt für viele das Bedürfnis nach Geselligkeit. Alle möglichen Freundes- und Verwandtenkreise wollen besucht werden. Auch Vereins- oder Betriebsweihnachtsfeiern kann man nur schwerlich absagen, selbst wenn man mal einen Tag Ruhe bräuchte. Und Stress ist ein weiterer Dickmacher.

Daher verabreden Sie sich doch mit einigen für einen gemütlichen Abend in den Monaten Januar oder Februar, in denen es auch noch dunkle Tage gibt - aber entspannter. Aufgeklärte Zeitgenossen sind solchen Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen.

Titelfoto: 123RF/arbobii

Mehr zum Thema Gesundheit: