Kleiner Piks, große Wirkung: Diese Impfungen werden momentan empfohlen
Deutschland - Mit Beginn des neuen Jahres hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Impfempfehlungen aktualisiert. Größte Neuerung: Die Impfung gegen Meningokokken-Typ B wurde in den Impfkalender aufgenommen. Ein kleiner Überblick: Diese Impfungen werden aktuell empfohlen ...
Meningokokken
Neben Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen erkranken zwei Drittel der Betroffenen an einer Hirnhautentzündung. Im deutschen Raum ist die Serogruppe B am häufigsten (60 Prozent), gefolgt von C, gegen die Kinder ab zwölf Monaten bereits seit 2006 standardmäßig geimpft werden.
Seit diesem Jahr wird nun auch die Impfung in drei Dosen gegen Gruppe B für Kinder ab zwei Monaten bis fünf Jahre empfohlen.
Tetanus und Diphterie
Die Grundimmunisierung gegen Tetanus und Diphterie sollte gemeinsam mit der Impfung gegen Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B als Sechsfach-Impfung in drei Impfdosen für Kinder ab zwei Monaten erfolgen.
Danach wird bis 16 Jahre als Vierfach-Impfung (ohne Hib und Hepatitis B) sowie Dreifach-Impfung (ohne Polio) aufgefrischt. Im Erwachsenenalter kann die Immunisierung noch als Vierfachimpfung nachgeholt und der Schutz alle 5-10 Jahre erneuert werden.
Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln auch für Erwachsene wichtig
MMR/V
Seit 2020 müssen Eltern, deren Kinder Kindergarten oder Schule besuchen sollen, per Gesetz nachweisen, dass diese ausreichend gegen Masern geimpft sind. So empfiehlt die STIKO die Impfung gemeinsam mit der Immunisierung gegen Mumps, Röteln und Windpocken.
Dafür sind bei Kindern ab elf Monaten zwei Impfungen nötig. Erwachsene sollten sich zudem nochmals impfen lassen, wenn der Impfstatus unbekannt ist, sie ungeimpft sind oder als Kind nur eine Impfung erhalten haben.
Seit 2018 wird darüber hinaus für Über-60-Jährige die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) angeraten, die aus einer früheren Windpocken-Erkrankung entstehen kann.
Rotaviren
Diese Viren lösen bei Babys und Kleinkindern bis zwei Jahre schwere Durchfälle und Erbrechen aus, die zur Dehydrierung führen können. Deshalb sollten Babys ab sechs Wochen zwei- bis dreimal per Schluckimpfung geimpft werden.
Zeckenbisse mit gefährlichen Folgen, wenn man nicht geimpft ist
Pneumokokken
80 Prozent der Erkrankungen bei Kindern werden durch Pneumokokken ausgelöst - auch Hirnhaut-, Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Deshalb werden Kinder von zwei bis 14 Monaten dreimal geimpft und eine Auffrischung für Menschen über 60 Jahre wird empfohlen.
HPV
Mehr als 200 Typen der Humanen Papillomviren (HPV) sind bekannt. Einige von ihnen, besonders die Typen 16 und 18, können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Deshalb sollten sich Mädchen und Jungen im Alter von 9-14 Jahren gegen HPV impfen lassen, spätestens bis 18 und vor erfolgtem Geschlechtsverkehr.
Grippe und Covid-19
Weil die Grippe mit schweren Verläufen zum Tod führen kann, sollten sich Erwachsene ab 60 Jahren jährlich die aktuelle Grippeschutzimpfung holen, ebenso Risikogruppen wie Schwangere und chronisch Kranke. Gleiches empfiehlt die STIKO für die Covid-19-Impfung, deren Grundimmunisierung im Alter ab 18 Jahren erfolgen sollte.
FSME
Fast ganz Sachsen und viele weitere Teile der Bundesrepublik sind inzwischen Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die von Zecken übertragen wird. Weil sie Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten auslösen kann, empfiehlt die STIKO eine dreifache Impfung.
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