Junge stirbt nach mysteriöser Infektion mit gehirnfressender Amöbe
Nevada (USA) - Die Erkrankung ist selten, doch sie endet fast immer tödlich: In den USA ist ein Junge mutmaßlich an einer Infektion mit Naegleria fowleri gestorben.
Hat er sich bei einem Ausflug am mysteriösen Lake Mead mit der gefährlichen Amöbe namens Naegleria fowleri infiziert?
Wie der Southern Nevada Health District des US-Bundesstaates am Mittwoch mitteilte, ist ein Junge unter 18 Jahren höchstwahrscheinlich an dem gefährlichen Parasiten gestorben.
Der seltene Einzeller lebt in warmen Gewässern wie Seen, Flüssen und heißen Quellen. Seine Ausbreitung wird durch den Klimawandel begünstigt, weshalb der Erreger auch im Lake Mead in Nevada nachgewiesen werden konnte.
Kommt die Amöbe nur mit der Haut in Berührung, ist sie ungefährlich. Gelangt sie jedoch in die Nase, wandert sie von dort aus ins Gehirn, wo sie eine Entzündung im Bereich des Zentralen Nervensystems (Meningoenzephalitis) auslöst.
Betroffene entwickeln nach einer Woche Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber und Übelkeit, bekommen schließlich Krampfanfälle und fallen ins Koma.
"Mein Beileid gilt der Familie des jungen Mannes", sagte der Bezirksgesundheitsbeauftragte Dr. Fermin Leguen gegenüber Fox News.
"Obwohl ich der Öffentlichkeit versichern möchte, dass diese Art von Infektion äußerst selten vorkommt, weiß ich, dass dies seiner Familie und seinen Freunden natürlich keinen Trost spendet."
In Deutschland konnte Naegleria fowleri noch nicht nachgewiesen werden
In den USA gab es seit 1962 mindestens 154 primäre Meningoenzephalitis-Infektionen. Nur vier Menschen überlebten dies. Naegleria fowleri ist besonders in den Monaten Juli, August und September aktiv. In Deutschland trat die gehirnfressende Amöbe bislang zum Glück noch nicht auf.
Schwimmer, die in warmen Süßwasser-Gewässern in den USA unterwegs sind, können sich schützen, indem sie ihre Nase zuhalten und das Aufwirbeln von Sedimenten möglichst vermeiden.
Titelfoto: John Locher/AP/dpa, drmicrobe/123RF