Jugendliche gefährden für diese Internet-Challenge ihre Gesundheit
Berlin - Diese "Mutprobe" ist nicht neu, doch nun warnt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor ihr, denn immer mehr jüngere Kinder und Teenager schädigen ihre Gesundheit mit Deo-Sprays.
Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Jugendliche bei der sogenannten "Deo-Challenge" mitmachen, die in den sozialen Medien kursiert.
In diesem Jahr sorgte etwa der Fall der erst 17-jährigen Leonie aus Scharbeutz für Aufsehen. Die junge Frau beteiligte sich ebenfalls und starb, als sie ein entsprechendes Video für TikTok drehte.
In der Mutprobe geht es darum, sich Deospray auf eine Hautstelle zu sprühen oder es sogar einzuatmen. Diese missbräuchliche Anwendung kann zu schweren gesundheitlichen Schädigungen führen, warnt das BfR.
In der ersten Variante wird das Deo so lange auf ein und dieselbe Hautstelle gesprüht, wie man es aushält. So könnten "im Extremfall innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu -30 Grad erreicht werden", heißt vom BfR.
Schmerzen und massive Hautschädigungen drohen, zudem können die betroffenen Hautstellen aufgrund von sogenannten Kälteverbrennungen absterben. Als Spezialfall von Erfrierungen zeigen Kälteverbrennungen ähnliche Symptome wie "klassische" Verbrennungen.
Wird die Haut massiv geschädigt, funktionieren ihre Schmerzrezeptoren nicht mehr und dementsprechend fühlt eine Person keinen Schmerz mehr - das Besprühen wird fortgesetzt wird, mit den genannten Folgen.
Doch nicht weniger gefährlich ist die zweite Variante.
Hirnschäden und sogar der Tod drohen
Bei dieser werden die im Deospray enthaltenen Aerosole eingeatmet und gelangen so in den Körper. Das kann zu leichten Beschwerden führen, etwa Benommenheit und Erbrechen.
Aber auch schwerwiegende Symptome sind möglich. Unter anderem kann es zu einer schweren Sauerstoffunterversorgung, Bewusstseinsverlust, epileptischen Anfällen, Herzversagen und Atemlähmung kommen. Bei richtig schlimmen Verläufen kann die "Mutprobe" mit dauerhaften Hirnschäden oder sogar mit dem Tod enden.
Das BfR warnt deshalb altersunabhängig vor einer Nachahmung dieser stark
gesundheitsgefährdenden und mitunter lebensbedrohlichen Aktionen und rät von einer Teilnahme, die am Ende nur für ein Internetvideo passiert, ab.
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