"Ist mein Sperma normal?" Welche Fragen sich Männer vor dem Besuch beim Urologen stellen
Deutschland - Ab einem bestimmten Alter kommen Männer um den Besuch beim Urologen nicht herum. Dennoch ist der Gang zur Vorsorgeuntersuchung oft ein Reizthema. Wenn dann aber auf dem Stuhl gegenüber dem Facharzt für die Geschlechtsregion Platz genommen wird, haben Herren der Schöpfung meistens auch viele Fragen. Alle Fragestellungen sind berechtigt, manche klingen allerdings kurios, berichtet die Online-Arztpraxis Zava und klärt auf.
Dr. Ulrike Thieme, die medizinische Leiterin, macht deutlich, wieso der Arztbesuch keine schlimme Sache ist, sondern sogar die Lebensqualität verbessern kann.
"Steht die Diagnose frühzeitig, kann die folgende Behandlung nicht nur zu einer vollständigen Genesung beitragen, sondern auch die Lebenserwartung erhöhen", stellt die Medizinerin klar.
Einerseits empfiehlt sich ab 35 Jahren der allgemeine Check-Up in Sachen Gesundheit bei Eurem Hausarzt, etwa alle drei Jahre.
Andererseits wird Männern ab 45 Jahren zur jährlichen Krebsfrüherkennung im Bereich der Genitalien und Prostata beim Urologen geraten.
Die Ärztin beantwortet im Zava-Report einige der Fragen, die Männer sich insgeheim stellen, wenn sie abwägen, den Urologen aufzusuchen.
Dauererektion und Phimose sind Gründe für einen Besuch beim Urologen
"Ist mein Sperma normal?" Es mag ulkig klingen, wenn sich Männer fragen, ob mit ihrer Samenflüssigkeit alles in Ordnung ist. Dass Sperma mal etwas weniger milchig-weiß als sonst aussieht oder anders riecht, ist kein Grund zur Sorge und kann beispielsweise mit der Ernährung zusammenhängen.
Wenn jedoch mehrere Tage hintereinander ein ungewöhnlicher Geruch auftritt und womöglich mit Beschwerden beim Wasserlassen einhergeht, wird es Zeit für einen Arztbesuch.
Auch eine Dauererektion ist ein Grund für eine Untersuchung. Durch Drogen oder die Einnahme bestimmter Medikamente, aber auch Erkrankungen des Bluts wie Sichelzellenanämie kann es zum Priapismus - einem dauerhaft versteiften Glied - kommen.
Vor allem, wenn eine Erektion nach dem Orgasmus vom Körper nicht abgebaut werden kann und sie stundenlang anhält, solltet Ihr unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen.
Ein oft unangenehmes Thema für Herren der Schöpfung ist die Penis-Hygiene. Um das Geschlechtsorgan gründlich zu reinigen, muss die Vorhaut vollständig über die Eichel zurückgezogen werden können. Ist das nicht möglich, spricht man von Phimose - der sogenannten Vorhautverengung.
Wenn Erwachsene dies bemerken, sie also ihre Eichel nicht richtig reinigen können und bei ihnen entweder Probleme beim Urinieren oder Schmerzen bei Sex oder Masturbation hinzukommen, sollte ein Arzt kontaktiert werden - die Therapiemöglichkeiten sind sehr verschieden.
Zu guter Letzt hat Dr. Thieme noch eine Entwarnung für alle Kerle, die häufig selbst anlegen. "Bei der Befürchtung, häufige Masturbation könnte zu Impotenz führen, handelt es sich um einen Mythos, der sich bis heute hartnäckig hält", klärt die Medizinerin auf.
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