Hoffnung für Patienten! Akne-Mittel erfolgreich gegen Krebs eingesetzt
Osaka (Japan) - Offenbar ist es Forschern in Japan gelungen, ein Akne-Mittel erfolgreich gegen Krebs einzusetzen - zumindest im Laborversuch.
Das Tückische an Krebszellen ist, dass sie unserer Immunabwehr entkommen. Zwar ist unser Immunsystem nicht grundsätzlich machtlos gegenüber Krebszellen, denn es kann sie durchaus erkennen und vernichten. Doch die Tumorzellen entwickeln Mechanismen, um sich dieser Abwehr zu entziehen, erklärt der Krebsinformationsdienst.
Zur Erklärung: Werden wir krank, reagiert unser Immunsystem, um die Erreger - Bakterien oder Viren - zu bekämpfen. Welche Stellen im Körper befallen sind, erkennen die sogenannten Thymus-Zellen (kurz T-Helfer-Zellen). Sie greifen die erkrankte Zelle an und töten sie samt Erreger ab.
Weil Krebszellen sich tarnen, funktioniert das bei Krebs so leider nicht.
Forscher der Universität Osaka sollen nun einen Weg gefunden haben, um Krebszellen doch sichtbar und somit angreifbar zu machen, berichtet Focus online.
Dazu nutzten sie im Tierversuch ein Medikament, das unter anderem zur Behandlung von schwerer Akne eingesetzt wird.
Minocyclin wird normalerweise bei Harnwegsinfektionen oder Hautkrankheiten verabreicht
Die Wissenschaftler gaben Mäusen, die sie zuvor mit Lungenkrebszellen infiziert hatten, das Medikament Minocyclin. Das antibakteriell und entzündungshemmende Mittel wird normalerweise oral bei Harnwegsinfektionen oder Hautkrankheiten verabreicht.
Den Forschern zufolge sei es mithilfe von Minocyclin gelungen, im Körper Galectin-1 zu blockieren. Dieses Protein wirkt wie eine "Tarnkappe", die die Krebszellen für die T-Helfer-Zellen unsichtbar macht.
Durch die Blockade von Galectin-1 konnten die T-Zellen die vom Krebs befallenen Zellen aufspüren und angreifen.
Die Studie wurde im Fachmagazin Journal for ImmunoTherapy of Cancer veröffentlicht. Das Team weist darauf hin, dass der Effekt bislang ausschließlich an Tieren erforscht ist.
Bis er auch an Menschen angewandt wird, können Jahre vergehen. Doch es ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen Krebs.
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