Großbritannien warnt vor Ansteckung mit Affenpocken: Zehn neue Fälle in London
London (Großbritannien) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hob vor wenigen Wochen den Notstand wegen Affenpocken bzw. Mpox auf. In Großbritannien steigen die Fallzahlen allerdings wieder.
Wie die britische Zeitung The Mirror berichtete, gab die dortige Gesundheitsbehörde UKHSA bereits eine Warnung heraus.
Seit Anfang des Jahres wurden in Großbritannien zehn Fälle von Affenpocken registriert. Weitere zehn Fälle kamen in diesem Monat dazu. Mit dem Stand vom vergangenen Donnerstag liegen die Fallzahlen für 2023 nun bei 20.
Problematisch an der harmlos wirkenden zweistelligen Zahl ist, dass alle Infektionen in London festgestellt wurden. Die Hälfte der Infizierten war ungeimpft - zwei der Infizierten wurden mit der ersten von zwei Dosen eines neuen Impfstoffes gegen Affenpocken geimpft. Eine Mutation des Virus konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Personen, die - etwa aufgrund einer Immunschwäche - als besonders ansteckungsgefährdet gelten, werden nun von der britischen Gesundheitsbehörde dazu aufgefordert, sich impfen zu lassen.
Aktuell laufe noch ein Affenpocken-Impfprogramm, das aber Ende Juli ausläuft.
RKI rät zu drei Wochen Quarantäne
Affenpocken werden von Mensch zu Mensch übertragen. In der Regel durch direkten Kontakt von Pockenblasen oder deren Narben, aber auch sexueller Kontakt und Küssen können zu einer Infektion führen.
In seltenen Fällen kann eine Übertragung des Virus auch durch die Berührung der Kleidung Erkrankter oder deren Bettzeug stattfinden.
Es dauert etwa fünf bis 21 Tage, bis sich eine Infektion mit Affenpocken vor allem durch folgende Symptome bemerkbar macht:
- Erhöhte Körpertemperatur
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Rückenschmerzen
- geschwollene Drüsen
- Schüttelfrost
- Abgeschlagenheit
Circa ein bis fünf Tage nach Eintritt der ersten Symptome breiten sich die ersten Pocken aus.
Bei einer Ansteckung empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Quarantäne von drei Wochen. Hierzulande wurden rund 3700 Fälle (Stand: 10. Mai) übermittelt. Seit Ende Januar gab es keine mehr, doch ein erneuter Anstieg an Infektionen sei laut RKI auch hierzulande möglich.
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