Gefährlicher als die Zecke? Dieser unerforschte Parasit jagt aus der Luft!

Deutschland - Der Mythos fliegende Zecke: Nicht nur zu Boden, auch in der Luft finden sich heimtückische Blutsauger wieder. Doch was ist dran an den Schauergeschichten?

Zecken treiben schon länger in der Natur ihr Unwesen. Vielerorts gesellt sich nun auch Konkurrenz aus der Luft dazu.
Zecken treiben schon länger in der Natur ihr Unwesen. Vielerorts gesellt sich nun auch Konkurrenz aus der Luft dazu.  © 123RF/risto0

Erst einmal kann Entwarnung gegeben werden: Fliegende Zecken an und für sich gibt es keine. Die Hirschlausfliege hingegen hat mit der Zecke den Durst nach Blut gemein - was sie mindestens genauso gefährlich auch in der Luft macht, wie eine aktuelle Recherche von "T-Online" zeigt!

Die "Lipoptena cervi" weist viele Ähnlichkeiten zum Zecken-Parasiten auf, weshalb sie oftmals auch als deren fliegende "Verwandtschaft" bezeichnet wird: Der Hinterleib wird prall vom Blut.

Mit einer Größe von etwa einem halben Zentimeter ist sie zwar nicht so winzig, kann sich jedoch mit in Italien gefundenen Riesenzecken messen. Ansonsten ist ihr Körper braun bis schwarz, besetzt mit transparenten Flügeln.

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Während Zecken oftmals im Busch oder dem örtlichen Grünstreifen auf ihre Opfer warten, suchen sich die Hirschlausfliegen ihre Opfer im Luftraum.

Wie gefährlich ist der Parasit?

Die Hirschlausfliege ist weitestgehend unerforscht, vermehrt sich jedoch auch in Deutschland.
Die Hirschlausfliege ist weitestgehend unerforscht, vermehrt sich jedoch auch in Deutschland.  © Katrin Mädler/dpa-Zentralbild/dpa

Wissenschaftler erforschen gerade, wie sich ein Biss und Gefahren des Parasiten genau auswirken. Vermutet wird jedoch, dass er Bakterien überträgt. Das Resultat kann eine Infektion mit den unterschiedlichsten Krankheiten sein. Im Tierreich lösen Bisse der Hirschlausfliege oftmals eitrige Hautkrankheiten aus.

Allgemein ist mit allergischen Reaktionen an der Bissstelle zu rechnen: Schwellungen, Juckreiz, Schmerzen sowie gegebenenfalls Blutergüsse, Ausschläge (Quaddeln oder ähnlich) bzw. auch Fieber.

Sollte man mit der Hirschlausfliege in Kontakt kommen oder dies vermuten, empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren. Man sollte zudem vermeiden, den Parasiten zu provozieren oder mit Gewalt von der Haut zu lösen.

Hirschlausfliegen leben in Schwärmen und treiben daher auch gern zusammen ihr Unwesen auf dem Wirt. Vorzufinden sind sie zumeist hartnäckig an Waldrändern bei höheren Temperaturen, zum Beispiel im Frühling oder Spätsommer.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF/risto0, Katrin Mädler/dpa-Zentralbild/dpa

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