Gefährlicher Lebensstil! Tattoos erhöhen Krebs-Risiko

Lund (Schweden) - Tattoos gehören für viele Leute mittlerweile zu ihrem persönlichen Lebensstil dazu. Laut Statista haben 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein oder mehrere Bilder oder Schriftzüge auf der Haut. Nun zeigt jedoch eine neue Studie aus Schweden, dass Tätowierte ein erhöhtes Risiko haben, an einer bestimmten Krebsart zu erkranken.

Einer neuen Studie zufolge sind Tätowierungen ein Risikofaktor für das Entstehen von Krebs.
Einer neuen Studie zufolge sind Tätowierungen ein Risikofaktor für das Entstehen von Krebs.  © 123rf.com/prometeus

"Unser Wissen über langfristige gesundheitliche Auswirkungen von Tätowierungen ist derzeit dürftig und es gibt nicht viel Forschung auf diesem Gebiet", sagte Christel Nielsen, die die Studie leitete.

Aus diesem Grund untersuchten Forscher der Universität Lund den Zusammenhang zwischen Tätowierungen und dem Auftreten von malignen Lymphomen, also Lymphdrüsenkrebs, und fanden heraus, dass eine Tätowierung das Risiko, an dieser Form von Krebs zu erkranken, um 21 Prozent erhöht.

Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin eClinicalMedicine und auf der Webseite der Universität Lund veröffentlicht.

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Zunächst nahmen die Wissenschaftler an, dass die Größe des Tattoos das Lymphomrisiko beeinflussen würde. Doch wie sich herausstellte, spielte es keine Rolle, ob es sich um ein kleines Motiv oder eine großflächige Tätowierung handelte.

"Warum das so ist, wissen wir noch nicht. Man kann nur spekulieren, dass ein Tattoo, egal wie groß, eine leichte Entzündung im Körper verursacht, die wiederum Krebs auslösen kann", sagte Nielsen.

Auf die Größe des Tattoos kommt es nicht an

Beim Tätowieren wird Farbe in die Haut gebracht. Diese wird zu den Lymphknoten transportiert und lagert sich dort ab, stellten die Forscher fest.
Beim Tätowieren wird Farbe in die Haut gebracht. Diese wird zu den Lymphknoten transportiert und lagert sich dort ab, stellten die Forscher fest.  © 123rf.com/poppypix

"Wir wissen bereits, dass der Körper die in die Haut injizierte Tätowierfarbe als etwas Fremdes identifiziert, das dort nicht hingehört, und das Immunsystem aktiviert. Ein großer Teil der Tinte wird von der Haut weg zu den Lymphknoten transportiert, wo sie sich ablagert", erklärte Nielsen weiter.

Wie genau es dann in diesem Zusammenhang zum Entstehen von bösartige Erkrankungen des Lymphsystems und anderen Krebsarten kommt, muss nun weiter untersucht werden.

"Die Menschen werden ihre Identität wahrscheinlich auch weiterhin durch Tätowierungen zum Ausdruck bringen wollen", vermutete Nielsen. Deshalb sei es wichtig, dass dies auf sichere Weise passiere.

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Wer sich tätowieren lässt, dem sollte klar sein, dass er auf diese Weise seine Gesundheit beeinträchtigen könnte. Bei Auffälligkeiten oder ausgeprägten Symptomen rät Nielsen, sich an einen Arzt zu wenden.

Titelfoto: 123rf.com/poppypix, 123rf.com/Prometeus

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