Riesenzecke bringt tödliches Virus nach Europa: Erster Mensch infiziert!
Salamanca (Spanien) - Durch den Klimawandel ist die Hyalomma-Zecke inzwischen auch in Europa auf dem Vormarsch. Ein Stich von ihr kann tödliche Folgen haben.
In Österreich soll sie sich bereits angesiedelt haben - und auch in Deutschland wurde das Tier schon entdeckt.
Die Hyalomma-Zecke ist eigentlich in den tropischen Gefilden Afrikas und Asiens zu Hause und kann das gefährliche Krim-Kongo-Fieber (CCHF) übertragen, das in rund 40 Prozent der Fälle tödlich verläuft.
In Spanien hat sich jetzt erstmals ein Mann mit dem lebensgefährlichen Virus infiziert. Er sei in der Stadt Salamanca im Nordwesten des Landes in ein Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem eine Zecke ihn gestochen habe, berichtete das spanische Portal Diario Veterinario.
Demnach ereignete sich der Vorfall Ende April. Der Patient habe an den für CCHF typischen grippeähnlichen Symptomen gelitten, wie etwa Schüttelfrost, Fieber, Muskel-, Nacken- und Gliederschmerzen. Sein Zustand sei stabil, heißt es.
Den Gesundheitsbehörden gelang es dem Bericht zufolge, die Kontaktpersonen des Mannes ausfindig zu machen, deren Zustand nun ebenfalls streng überwacht werde. Für das medizinische Personal wurden derweil Isolations- und Schutzmaßnahmen angeordnet.
Denn die Krankheit kann durch Schmier- und Tröpfcheninfektion auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Hyalomma-Zecken sind Hauptüberträger des Krim-Kongo-Fiebers
Laut Tropeninstitut kann das Virus, neben den typischen Grippe-Symptomen, auch mit inneren Blutungen, Depressionen, Benommenheit und Übelkeit einhergehen.
Die Hyalomma-Zecke gilt demnach als häufigster Überträger der Krankheit und ist vor allem durch ihre typisch braun-weiß gestreiften Beine zu erkennen.
Zudem sind die Tiere deutlich größer als viele einheimische Zeckenarten: Sie können bis zu zwei Zentimeter lang werden und werden deshalb häufig als Riesenzecken bezeichnet.
Unter anderem in Hessen wurde die Hyalomma-Zecke bereits vereinzelt nachgewiesen. Sie ist vermutlich über Zugvögel zu uns nach Deutschland gekommen, gilt hier bislang aber noch nicht als etabliert.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa