Fünf Tote nach Legionellen-Ausbruch, mehrere Erkrankte auf Intensivstation

Rzeszów (Polen) - In Polen sind bisher fünf Menschen bei einem großen Legionellen-Ausbruch gestorben.

Legionellen können für Erkrankungen mit Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und hohem Fieber verantwortlich sein.
Legionellen können für Erkrankungen mit Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und hohem Fieber verantwortlich sein.  © Jens Wolf/dpa

Das fünfte Todesopfer in der südostpolnischen Stadt Rzeszow sei eine 79-Jährige, die in der Nacht auf Donnerstag an den Folgen einer Legionellose gestorben sei, sagte der Direktor des örtlichen Krankenhauses der Nachrichtenagentur PAP.

In den vergangenen Tagen waren in Rzeszow bereits vier weitere Menschen einer Infektion mit den Bakterien erlegen. Derzeit befinden sich den Angaben zufolge 76 Erkrankte in Kliniken, davon mehrere auf der Intensivstation.

Es werde untersucht, ob das Wasserleitungssystem der Stadt die Quelle für die Legionellen-Ausbreitung sei, teilte das Gesundheitsministerium nach der Sitzung eines Krisenstabes am Mittwochabend mit.

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Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt werden Laborergebnisse erst am Montag vorliegen. Bis dahin solle das Wasser mit erhöhter Dosierung von Chlor, Ozon und UV-Strahlen behandelt werden.

Bei den Erkrankten seien keine Übereinstimmungen - etwa beim Wohnort, einem Aufenthalt an einem konkreten Ort oder bestimmten Aktivitäten - festgestellt worden.

Menschen mit geschwächten Immunsystem besonders gefährdet

Legionellen sind grundsätzlich immer in Wasserleitungen vorhanden. Bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad wird jedoch ihr Wachstum der angeregt und es kommt dann zu einer höheren Konzentration.
Legionellen sind grundsätzlich immer in Wasserleitungen vorhanden. Bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad wird jedoch ihr Wachstum der angeregt und es kommt dann zu einer höheren Konzentration.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Legionellen können bei Menschen grippeartige Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen auslösen.

Die Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne. Ideale Wachstumsbedingungen finden Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad.

Bei Wassertemperaturen über 55 Grad wird das Wachstum der Bakterien nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gehemmt. Bei mehr als 60 Grad komme es zum Absterben der Keime.

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Besonders anfällig für Legionellen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit bestimmten Grunderkrankungen wie Diabetes sowie Herz- und Lungenleiden. Auch Raucher und ältere Menschen gelten an gefährdeter.

Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten verläuft die Erkrankung nach RKI-Angaben tödlich.

Erstmeldung von 13.18 Uhr, zuletzt aktualisiert um 13.50 Uhr.

Titelfoto: Jens Wolf/dpa

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