Frau lässt sich freiwillig ihre Hand amputieren: Jetzt kann sie wieder lachen

South Croydon (Großbritannien) - Eine Frau lässt sich freiwillig die Hand amputieren und startet dann richtig durch. Was merkwürdig klingen mag, ist in Großbritannien wirklich passiert.

Nicola Wilding ist mit ihrer Entscheidung komplett im Reinen.
Nicola Wilding ist mit ihrer Entscheidung komplett im Reinen.  © Screenshot/Twitter/NicolaWilding77

Seit über zwei Jahrzehnten litt Nicola Wilding unter chronischen Schmerzen in ihrer rechten Hand. Vor mittlerweile 21 Jahren war bei rund 113 Kilometern pro Stunde der Reifen ihres Autos geplatzt.

Obwohl die mittlerweile 42-Jährige es schaffte, den anderen Verkehrsteilnehmern auszuweichen, kam sie von der Straße ohne Leitplanken ab und überschlug sich.

Schwere Verletzungen der Nerven in der rechten Körperhälfte waren die Folge, vor allem in Unterarm und Hand.

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Seitdem musste sich Nicola zahlreichen Muskel- und Nerventransplantationen unterziehen, so wirklich besser wurde es aber nie.

Mit Radfahren, Laufen und Schwimmen hielt sie sich fit, aber die Nerven- und Phantomschmerzen verschwanden nie.

Deshalb bat sie die Ärzte in ihren Zwanzigern schon darum, ihre Hand zu amputieren. Die verweigerten jedoch bis ins Jahr 2017 ihre Zustimmung zur OP.

Als die Hand dann "endlich" ab war, startete Nicola eine Spendenkampagne mit dem Ziel, sich eine bionische Handprothese kaufen zu können.

Spendenkampagne für Prothese

Die neue Prothese wird angepasst und die Freude darüber ist Nicola vom gesamten Gesicht abzulesen.
Die neue Prothese wird angepasst und die Freude darüber ist Nicola vom gesamten Gesicht abzulesen.  © Screenshot/Twitter/NicolaWilding77

Mit der Hilfe von Familie und Freunden schaffte sie es 20.000 Pfund (rund 24.000 Euro) zu sammeln. Um schlussendlich alle Kosten bezahlen zu können, müssen noch 60.000 Pfund (rund 72.000 Euro) dazu kommen.

Neben der Prothese sind auch noch weitere Operation zur Rekonstruierung oder Wiederherstellung der Nervenbahnen nötig. Auch Amputationen zur Linderung der Schmerzen sind nicht ausgeschlossen.

Gegenüber Metro sagt die begeisterte Mutter: "Mein Sohn war absolut fantastisch. Er hat nicht nur so viel gespendet, wie er kann, sondern auch so viel Zeit wie möglich aus seinem vollen Terminkalender als Gerüstbauer genommen, um mich herumzufahren und mir bei allen Dingen zu helfen."

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Auch ihre Mutter war während der gesamten Zeit eine große Stütze.

"Ich hoffe, dass dies nicht nur eine Gelegenheit für mich ist, schmerzfrei zu sein, sondern auch andren Amputierten zu zeigen, dass die Lebensqualität mit der richtigen Unterstützung und Technologie verbessert werden kann."

Inzwischen wurde mit der Anpassung ihrer Prothese begonnen. Um alle Gelder zusammen zu bekommen, läuft online weiter eine Spendenkampagne.

Nicola Wilding hat große Ziele

Doch auf der Prothese will sich die passionierte Paratriathletin nicht ausruhen. Mit Unterstützung einer Stiftung wird sie 2020 eine halbe Ironman-Distanz in Angriff nehmen und sich bei der National Three Peaks Challenge den drei höchsten Bergen von England, Schottland und Wales stellen.

Aus Solidarität werden auch all ihre Kollegen dabei nur einen Arm einsetzen.

Titelfoto: Screenshot/Twitter/NicolaWilding77

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