Gesicht erfolgreich transplantiert: So sieht dieser Mann heute aus
Boston - Es ist eine kleine medizinische Sensation. Zum ersten Mal überhaupt wurde einem Mann mit afroamerikanischer Herkunft ein komplettes Gesicht transplantiert. Zugleich war er der älteste Mensch, der sich je so einer Operation unterzogen hat.
Es passierte im August 2013. Der heute 68-jährige Robert Chelsea war mit seinem Auto in der Nähe von Los Angeles unterwegs. Da es überhitzt war, fuhr er an den Straßenrand und wollte es dort abkühlen lassen.
Ein betrunkener Mann sah ihn jedoch nicht und fuhr laut "Daily Mail" in ihn herein. Sofort ging der Wagen in Flammen auf und verbrannte über die Hälfte seines Körpers schwer.
Bei "CNN" erinnert sich Robert an den Unfall: "Sie legten mich auf eine Trage und ich schloss die Augen, um mich auszuruhen. Als ich aufwachte, war es sechs Monate später."
Ein halbes Jahr lag er im Koma, doch danach ging das Martyrium erst richtig los. Mehr als 30 Operationen musste der Kalifornier über sich ergehen lassen, ehe er im November 2014 aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Allerdings war danach nichts wie immer. Seine Nase, die Lippen und das linke Ohr konnten nicht wieder hergestellt werden. Sein Gesicht war fürchterlich entstellt und er sagte über sich selbst: "Ich sehe aus wie eine Halloween-Maske".
Menschen mieden Robert Chelsea: Doch dann kam ein Anruf, der alles verändern sollte
Menschen schreckten in der Öffentlichkeit vor ihm zurück, Kinder waren geschockt von seinem Anblick.
Viele Freunde konnten mit seinem Aussehen nicht mehr umgehen und auch in seinem Geschäft lief es deutlich schlechter.
Und auch im Alltag machten sich die Verbrennungen bemerkbar. Das Essen und Trinken fiel ihm wohl aufgrund der fehlenden Lippen schwer.
Doch Robert gab nicht auf und scherzte sogar, dass er sein altes Aussehen eh nie besonders mochte. Auch der Glauben half ihm, die Zeit durchzustehen.
Und dann kam ein Anruf, der wieder alles verändern sollte. Im Juli diesen Jahres klingelte um 21 Uhr abends das Telefon. Auf der anderen Seite war ein Krankenhaus in Boston.
Sie hatten ein Spendergesicht für ihn. Höchste Eile war geboten und schon am nächsten Tag flog er in die Ostküstenmetropole.
Ein riesiges medizinisches Team schenkte Chelsea ein neues Gesicht
Dort wartete bereits ein 45-köpfiges medizinisches Team auf den 68-Jährigen. Darunter Ärzte, Anästhesisten und Krankenschwestern.
"Sie mussten mein ganzes Gesicht und das Gesicht des Spenders abstreifen. Es gab viele Hautschichten. Die legten sie eine nach der anderen auf meinen Schädel."
Ganze 16 Stunden dauerte die Transplantation, dann hatte Robert Chelsea wieder ein (neues) Gesicht.
Inzwischen sind die Operationswunden weitestgehend verheilt und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die Ärzte gehen davon aus, dass er sein Gesicht fast vollständig wieder spüren wird.
Besonders freut er sich über seine Lippen: "Schaut euch diese saftigen Lippen an."
Über sie wird er nie wieder hundertprozentige Kontrolle haben. Aber er träumt davon, irgendwann seine Tochter wieder küssen zu können.
Da auch in Zukunft hohe Behandlungs- und Reisekosten auf ihn zukommen, hat die Familie eine "Spendenaktion" für den tapferen Mann ins Leben gerufen.