Zum Reinbeißen!? So krass trickst McDonald's bei seinen Burger-Fotos
Leipzig - Sie sind lecker, preislich erschwinglich und vor allem innerhalb weniger Minuten bereit zum Verschlingen: Burger sind eines der beliebtesten Fast-Food-Gerichte weltweit. Neben immer wieder neuen Kreationen und technischen Fortschritten soll auch Werbung für eine Umsatzsteigerung sorgen. Und dabei wird ordentlich in die Trickkiste - beziehungsweise in den Baukasten - gegriffen.
Der 1948 in Kalifornien von den Brüdern Maurice und Richard McDonald gegründete und wenig später an Ray Kroc verkaufte Burger-Gigant McDonald's eroberte 1971 mit seiner ersten Filiale in München auch den deutschen Markt.
Mittlerweile liegt der Jahresumsatz allein in der Bundesrepublik bei 3,4 Milliarden Euro, die in 1400 Restaurants von insgesamt mehr als 60.000 Mitarbeitern erwirtschaftet werden, wie die Kabel-Eins-Sendung "Die Lieblingsmarken der Deutschen" skizziert.
Die absoluten Verkaufsschlager bei "Mäcces" sind dabei Hamburger, Cheeseburger und Big Mac. Weltweit gehen pro Sekunde 75 Burger über die Theke!
Hättet Ihr gewusst, was das gelb leuchtende M zu bedeuten hat? Logodesigner Louis Cheskin hat es tatsächlich entworfen, weil es umgedreht eine Brustform zeigt. Und die löst Botschaften wie Hunger und Geborgenheit aus.
McDonald's: 5,5 Millionen Pattys, 1,5 Millionen Brötchen und 15 Fleisch-Trucks
Ein Kabel-Eins-Reporter darf in der Sendung sogar beim Auswahlprozess eines neuen veganen Burgers dabei sein, der später den Namen Fresh Vegan TS erhalten hat.
In der Testküche wird zwischen verschiedenen Patty-Anbietern, Salatsorten und Soßen variiert, um das perfekte Produkt zu bekommen, bei dem der Konsument beim ersten Bissen merkt, dass es sich um McDonald's-Ware handelt.
Die Systemgastronomie hat in Duisburg und Günzburg (Bayern) zwei sogenannte Foodtowns, in denen Bestandteile ihrer Burger produziert werden.
62.000 Brötchen (=Buns) stündlich und somit bis zu 1,5 Millionen pro Tag werden hier hergestellt. Eine Maschine vermisst die fertigen Buns dreidimensional, Kameras schauen sie sich von oben und unten an. Bis zu fünf Prozent der Teigwaren werden so aussortiert und zu Tierfutter weiterverarbeitet.
Der Salat der Sorte "Lollo Bionda" wächst in Straelen, 40 Kilometer westlich von Duisburg. Ein sechs Wochen gewachsener Salatkopf reicht für 20 Burger. 1,3 Millionen Köpfe werden jährlich geerntet - und landen auf 26 Millionen Burgern.
In Günzburg wird das rote Fleisch weiterverarbeitet. 15 volle Lastwagen liefern hier Tag für Tag ihre Ware ab. Und 5,5 Millionen Pattys packen die Maschinen innerhalb eines Tages.
Stundenlange Kleinstarbeit: So entstehen die Werbefotos bei McDonald's
Ob im Fernsehen, auf Werbeplakaten oder auf den Bestellterminals: Burger müssen dem Kunden schmackhaft präsentiert werden, um verkauft zu werden.
Damit genau das gelingt, gibt es tatsächlich Food-Fotostudios, in denen ein Foodstylist die Burger selbst zusammensetzt. Dabei hat er deutlich mehr Zeit als die Mitarbeiter im Schnellrestaurant. Und das macht sich auch auf den fertigen Fotos deutlich bemerkbar.
Sven verwendet für die perfekte Optik Pinzette, Skalpell und Stecknadeln, um die Bestandteile ansprechend zu drapieren. Teilweise stützt er die Burger sogar mit Zahnstochern, damit der Burger nicht nach hinten umkippt.
Letztlich dauert es nicht selten zwei Stunden und mehrere Anläufe, bis alles so aussieht, wie es aussehen soll.
Welche Menü-Besonderheiten es in anderen Ländern gibt, welche Schneiderei seit Anfang an die Arbeitskleidung für Deutschland produziert und welche Skandale der Fastfood-Gigant schon durchgemacht hat, seht Ihr jederzeit auf Abruf bei Joyn.
Titelfoto: Bildmontage: PR/McDonald's, Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa