Viagra im Honigglas: Potenzmittel in "Naturprodukten" gefunden
Paris - Die Gesundheits- und Sicherheitsbehörden in Frankreich warnen vor Honig mit Viagra-Wirkstoffen!
Auf Aphrodisiaka-Produkte spezialisierte Internet-Händler würden demnach auch Honigsorten und Gelees über das Internet verkaufen oder in den sozialen Medien bewerben, die zwar als natürliche Scharfmacher angeboten werden.
Tatsächlich enthalten sie aber "Wirkstoffe von Medikamenten wie Viagra", berichtet die französische Tageszeitung "ouest france". Konsumenten würden auf diese Weise "schwerwiegenden Nebenwirkungen" ausgesetzt.
Behörden und Zoll riefen dazu auf, diese Produkte, die als "Nahrungsergänzungsmittel für aphrodisierende Zwecke (...) mit Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs (Pflanzen)" unter den Marken "Black Horse Honey" oder "Jaguar Power" vertrieben werden, "unter keinen Umständen zu konsumieren und sie zu vernichten".
"Jaguar Power" werde beispielsweise als "eine Mischung aus Dattelpalmenpollen und Regenwaldkräutern" beschrieben. Das Mittel sei "100 Prozent natürlich" und habe "keine Schadstoffe".
Dass in Laboranalysen etwas ganz anderes herausgekommen ist, dürfte nicht wirklich überraschen ...
Gefahr für Menschen mit Herzerkrankungen
Tatsächlich zeigen Analysen des gemeinsamen Labordienstes der französischen Behörde für Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung sowie der Zollbehörde, dass "Wirkstoffe enthalten sind, die nicht auf dem Etikett" stehen.
Konkret handele es sich dabei beispielsweise um die Chemikalien Sildenafil und Tadalafil. Wirkstoffe, die in Potenzmitteln wie Viagra und Cialis enthalten sind - und die es in Frankreich nur auf Rezept gibt!
Diese Substanzen sind "starke Vasodilatatoren", erklären die Behörden. Das heißt, sie erweitern die Blutgefäße. Damit dürfen sie insbesondere von Menschen mit Herzerkrankungen nicht eingenommen werden, "da sie schwerwiegende gesundheitliche Nebenwirkungen haben können".
Mehrere Giftnotrufzentralen des Landes hätten in den vergangenen Monaten Meldungen zu Krämpfen, Lungenblutungen, Hirnödemen sowie schweren akuten Nierenversagen nach Einnahme dieser Produkte dokumentiert.
Der zunächst lustvolle Spaß endete so für manche Männer in der Notaufnahme. Im Fall von Nebenwirkungen sollte unbedingt ein Arzt gerufen werden.
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