Nichts zu trinken bestellt? Das kostet im Restaurant extra!
Lausanne (Schweiz) - Die steigenden Preise machen den Wirten nicht nur in Deutschland zu schaffen, sondern beispielsweise auch in der Schweiz. Dort wurde deshalb ein Gastronom kreativ und kam auf eine mehr oder weniger lukrative Idee. Die sorgt nun in den sozialen Medien für rege Diskussionen.
Unter den Usern in der Romandie, also den frankofonen Gebieten der Schweiz, verbreitete sich in den vergangenen Tagen das Foto einer Restaurant-Rechnung vom 22. Januar dieses Jahres, ausgestellt von einem Restaurant in Lausanne.
Zu sehen ist darauf der Punkt "Couvert sans Boisson", was übersetzt "Gedeck ohne Getränk" heißt. Kosten: drei Franken (3,20 Euro).
Wie Blick Romandie berichtet, bekam diese Rechnung ein Gast, der zwar ein Steinpilzrisotto für 27 Franken (rund 29 Euro) bestellte, aber kein Getränk. Und dafür verlange der Gastwirt den Zuschlag.
Das wiederum empörte den Gast, er machte von der Rechnung ein Foto und teilte es im Internet.
Das bekam auch der Gastronom mit: "Ich habe ein sehr reines Gewissen, ich habe noch nie jemanden bestohlen", sagte Mario Palasciano, dem das italienische Restaurant "La Bruschetta" in Lausanne seit 1996 gehört.
Legal, wenn es in der Speisekarte vermerkt ist
Der 60-Jährige wies auch darauf hin, dass es den Zuschlag bereits seit drei Jahren gebe, also weit vor dem Anstieg der Energiepreise und der Inflation, und begründete dies mit dem Service: "Auf unseren Tischen liegen Tischdecken und Servietten, wir bieten Bruschettas und Brot an, wir sind großzügig mit den Portionen", sagte der Mann.
Dann kam er zum eigentlichen Punkt: "Wenn an einem Tisch niemand etwas trinkt, nicht einmal einen Kaffee, dann schlage ich drei Franken drauf. Für zwei Personen sind es jeweils 1,50 Franken". Ansonsten würden er Verluste machen, erklärte Palasciano.
Das sei auch legal, schließlich weise er, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, darauf in seiner Speisekarte hin.
"Ich verstehe, dass die Leute arm werden, aber ich habe auch Kellner, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen", sagte Palasciano weiter.
Ob das Argument ausreicht, um die Wut der Internetnutzer wegen drei Franken zu beruhigen?
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa