Herzrasen und Entzugserscheinungen: Kaffee wirkt wie eine Droge!

Erst mal ein Käffchen! Wer diesen Satz öfter am Tag sagt und zur Tasse heißgebrühten Bohnenkaffee greift, handelt im Grunde ähnlich wie ein Drogenabhängiger.

Kaffee ist wie eine Droge? Experten sagen ja!
Kaffee ist wie eine Droge? Experten sagen ja!  © 123RF/Aleksej Sarifulin

Kaffee ist auf der ganzen Welt ein überaus beliebtes Getränk, das für viele zur täglichen Routine gehört.

Bleibt die Kaffeeration aus, kann der Körper schon mal mit starker Müdigkeit, einer miesen Laune oder sogar Kopfschmerzen reagieren und zeigt Entzugserscheinungen ähnlich wie nach dem Zufuhrstopp von Suchtmitteln, erklären Wissenschaftler der University of Vermont College of Medicine, wie im Artikel "Warum Kaffee-Entzug Kopfweh bereitet" der Schmerzklinik Kiel berichtet wird.

Laut Hartmut Göbel, Leiter der Schmerzklinik, wirkt Kaffee medizinisch und pharmakologisch tatsächlich wie eine Droge. Kaffee dockt an jenen Rezeptoren im Gehirn an, die einem eigentlich signalisieren, wann der Körper eine Pause oder Schlaf benötigt. Koffein unterdrückt dieses Signal, indem es die Blutgefäße verengt, so für einen schnelleren Blutfluss sorgt und gleichzeitig das Sauerstoff-Angebot in den Zellen erhöht.

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Göbel warnt davor, dass man sich an die Kaffee-Dosis gewöhnt und Koffein umso weniger wirkt, je mehr man davon konsumiert.

Gesunder Kaffeekonsum: Wie viel Kaffee ist unbedenklich?

Viele Menschen kommen ohne Kaffee nicht über die morgendliche Müdigkeit hinweg.
Viele Menschen kommen ohne Kaffee nicht über die morgendliche Müdigkeit hinweg.  © 123RF/Vasiliy Budarin

Koffein sei bis zu einer Dosis von 200 Milligramm unbedenklich, sagt Göbel. Wer es übertreibt, muss mit den unangenehmen Folgen des Kaffeekonsums rechnen wie:

  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Schweißausbrüche

Spätestens, wenn man die genannten Symptome verspürt, sollte man seinen Kaffeekonsum überdenken. Doch so oder so sollte eine Tasse Kaffee nur als köstliches Getränk verstanden werden, nicht aber als Mittel, um sich permanent aufzuputschen, wenn einem die eigene Gesundheit wichtig ist.

Man sollte besser auf die Signale des Körpers hören: Sagt einem der Körper, man ist müde und benötigt eine Pause, sollte man sich unbedingt eine gönnen und mal einen Moment entspannen, um die Energiereserven wieder zu füllen.

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Wer täglich mehrere Tassen Kaffee genießt, sollte seinen Konsum wegen der hohen Koffeinzufuhr überdenken.
Wer täglich mehrere Tassen Kaffee genießt, sollte seinen Konsum wegen der hohen Koffeinzufuhr überdenken.  © Unsplash/Nathan Dumlao

Wer vorsichtiger mit seinem Koffeinkosnum sein und auf seine Ernährung stärker achten möchte, sollte bedenken, dass der Wirkstoff nicht nur in Kaffee enthalten ist. Hier die gängigsten Koffeinquellen im Essen & Trinken:

  • Kaffee (ca. 40 Milligramm auf 100 Milliliter)
  • Cola (ca. 10 Milligramm auf 100 Milliliter)
  • Energy-Drink (ca. 30 Milligramm auf 100 Milliliter)
  • Espresso (ca. 50 Milligramm auf 30 Milliliter)
  • Kakaogetränk (ca. 8 Milligramm auf 100 Milliliter)
  • Schwarzer Tee (ca. 15 Milligramm auf 100 Milliliter, steigt mit der Ziehzeit!)
  • Schokolade (eine Tafel Zartbitterschokolade enthält ca. 35 Milligramm Koffein, Milchschokolade nur etwa 15 Milligramm)
Bei den Angaben muss man bedenken, dass der Gehalt von der Größe der Tasse abhängt. Viele Kaffeetassen beispielsweise fassen mehr als 100 Milliliter. Außerdem gibt es Marken zum Beispiel bei Cola, die deutlich mehr Koffein enthalten.

Tipp:

Wer einen großen Drang hat, ständig eine frische Tasse Kaffee in der Hand zu halten, seinen Kaffeekonsum aber reduzieren möchte, kann entweder Stück für Stück schwächeren Kaffee brühen oder sich selbst hin und wieder mit koffeinfreiem Kaffee austricksen.

Titelfoto: Aleksej Sarifulin

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