Frau isst eine Woche lang Speck - Die Reaktion ihres Körpers verblüfft sie
New York (USA) - Was passiert mit dem Körper, wenn jemand eine Woche lang Speck zum Frühstück isst? Diese Frage stellte sich auch Patricia Varacallo. Für sieben Tage nahm die Ärztin verarbeitetes Fleisch in ihre tägliche Ernährung auf. Wie hat sich das auf ihren Körper ausgewirkt?
Dr. Patricia Varacallo schreibt für das Ernährungsportal "The Healthy" über Gesundheitsthemen. Die Medizinerin ist bekannt für ihre Experimente, bei denen sie eine Woche lang verschiedene Lebensmittel in ihre Ernährung einbezieht.
Dieses Mal beschloss sie, während ihres siebentägigen Experimentes Speck zu essen. Was danach passierte, schilderte sie in ihrem Erfahrungsbericht.
Vorab gab sie zu, die Risiken von verarbeitetem Fleisch, einschließlich Speck, zu kennen. So stufe die Weltgesundheitsorganisation WHO dieses, basierend auf umfangreichen Untersuchungen, als Karzinogene der Gruppe 1 ein. Das bedeutet, dass bei regelmäßigem, übermäßigem Verzehr ein potenzielles Krebsrisiko besteht.
Trotzdem ließ sich die Hausärztin, die auch als Ernährungscoach zertifiziert ist, auf den Selbstversuch mit diesem "köstlich herzhaften Frühstücksfleisch" ein, entschied sich aber vor allem für verarbeitetes Putenfleisch - "eine gesündere Alternative zum Schweinefleischspeck", wie die Frau schreibt. Aber auch klassischer Speck landete auf ihrem Teller.
Tatsächlich habe sie während der Speck-Woche gesundheitliche Auswirkungen gespürt.
"Ich war völlig fertig", gibt die Ärztin zu
Zunächst einmal enthalten sowohl Schweine- als auch Putenspeck reichlich Protein. Hinsichtlich der Kalorien ist Putenspeck mit 218 Kalorien für eine etwa 60-Gramm-Portion etwas magerer als Schweinespeck mit 268 Kalorien, fasste Dr. Varacallo zusammen.
Beim Fett punktete erneut der Truthahnspeck mit nur 14 Gramm gegenüber 22 Gramm beim Schweinefleisch bei gleicher Portionsgröße. Allerdings hätten beide einen beträchtlichen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Problematisch sei auch der Natriumgehalt. Wer sich nicht für natriumreduzierten Speck entscheidet, könne die empfohlene tägliche Salzzufuhr bereits mit wenigen Scheiben locker überschreiten. Ein hoher Natriumgehalt erhöht ebenfalls das Risiko von Herzerkrankungen und ist für die Bildung von Nierensteinen verantwortlich.
Darüber hinaus liefern beide Speck-Sorten Vitamine des B-Komplexes. Schweinefleischspeck ist hierbei überlegen, außerdem enthält er mehr Selen.
Patricia Varacallo aß den Speck zum Beispiel im Rührei, zu Salaten, im Wrap oder umwickelte Spargel damit. "Die Woche endete mit einem Brunch (...) wo ich traditionellen Schweinefleischspeck genoss. Zu diesem Zeitpunkt hatte meine Begeisterung für Speck jedoch deutlich nachgelassen", gab die Ärztin zu.
"Ich war, ehrlich gesagt, völlig fertig."
Ärztin fühlt sich müde und energielos
Sie hob hervor, dass der Speck für eine deutliche Sättigung sorgte, "möglicherweise aufgrund des Protein- und Fettgehalts des Specks. Mir ist aufgefallen, dass ich aufgehört habe, so viel zu naschen, was ein großer Vorteil war."
Jedoch sei Varacallo nach dem Essen sehr durstig gewesen und habe häufiger Wasser getrunken. Zurückzuführen ist das auf den hohen Salzgehalt, der den Bluthochdruck in die Höhe treibt.
Außerdem sei sie müde gewesen und habe sich energielos gefühlt. Eine Studie aus dem Jahr 2022, die im Fachmagazin Nutrients veröffentlichte wurde, bestätigt diesen Effekt. Dazu untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch und dem Energieniveau.
Ergebnis: Die Studienteilnehmer hatten sowohl geistig als auch körperlich weniger Energie und fühlten sich müde.
Der häufige Verzehr von Speck macht also nicht nur müde und energielos, sondern kann aufgrund seines Salz- und Fettgehalts zu Herzproblemen führen und den Blutdruck steigern.
"Meine Woche mit Speck war ein Augenöffner. Obwohl es unbestreitbar köstlich ist, sind auch seine potenziellen Gesundheitsrisiken unbestritten", hielt Varacallo fest. Sie empfiehlt Fleischessern, Speck nicht gleich vom Speiseplan zu streichen. Jedoch sollte er ein gelegentlicher Leckerbissen bleiben und nicht Hauptbestandteil der Ernährung sein.
Titelfoto: 123rf.com/alexis84