Döner-Streit zwischen Deutschland und der Türkei: Droht erneuter Preisanstieg?

Berlin - Zwischen Deutschland und der Türkei entfacht eine erbitterte Schlacht um den wohl geilsten Snack aller Zeiten: den Döner.

Deutschland und die Türkei streiten derzeit um den Döner. (Symbolbild)
Deutschland und die Türkei streiten derzeit um den Döner. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Ein knuspriges Fladenbrot, gefüllt mit triefendem Hähnchen- oder Rindfleisch, knackigem Salat, Käse und verschiedenen Saucen: Fertig ist der Döner "mit alles". Wo ist das Problem?

Geht es nach der Türkei, soll der Döner als "garantiert traditionelle Spezialität" namentlich geschützt werden. Einen entsprechenden Antrag reichte das Land bei der Europäischen Union ein.

"Klar, schützt den Döner", möchte man nun meinen. Doch von dem Schutzantrag geht eine große Gefahr für eine der beliebtesten Mahlzeiten der Deutschen aus. Ob nach einer durchzechten Nacht im Club oder am Mittagstisch beim "Dönermann" des Vertrauens: Döner geht immer.

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Sollte die türkische Schlemmertasche tatsächlich als traditionelle Spezialität eingetragen werden, müssten sich die Hersteller dann allerdings an genauste Vorgaben halten, wie sie einen Döner zu produzieren haben. Alles, was nicht der "traditionellen" Rezeptur entspräche, dürfte auch nicht mehr "Döner" genannt werden.

Während der Dönerpreis in Deutschland zuletzt schon krass angezogen hat, wird dadurch ein weiterer Anstieg befürchtet.

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Wie die Erde sich um die Sonne dreht, so drehen sich in Deutschland täglich riesige Fleischberge auf dem Dönerspieß.
Wie die Erde sich um die Sonne dreht, so drehen sich in Deutschland täglich riesige Fleischberge auf dem Dönerspieß.  © Sven Hoppe/dpa

Noch teurer, als die ohnehin schon sieben bis acht Euro für einen Kebab? Das geht gar nicht, sagt auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und erhob Einspruch gegen den türkischen EU-Antrag.

Am heutigen Freitag untermauert Minister Cem Özdemir (58, Grüne), dass Deutschland an der umkämpften Döner-Front keinen Zentimeter weichen werde: "Der Döner gehört zu Deutschland. Wie er hier zubereitet und gegessen wird, sollte jeder selbst entscheiden dürfen. Da braucht es keine Vorgaben aus Ankara."

Nun haben beide Länder sechs Monate Zeit, sich auf einen Kompromiss im Döner-Streit zu einigen. Ansonsten entscheidet die EU selbst.

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Trotz seines türkischen Namens ist der Döner tief in der deutschen Essen-Kultur verwurzelt. Ein türkischstämmiger Einwanderer habe das Gericht erstmals 1972 in Berlin gezaubert, heißt es.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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