Bis zu zehn Euro pro Kilo! Paprika krass teuer: Das ist der Grund
Deutschland - Preisexplosion im Gemüseregal! Wenn den Kunden da mal nicht der Appetit vergeht: Paprika sind derzeit so teuer wie nie.
In den sozialen Medien beschweren sich derzeit viele Kunden über steigende Verbraucherpreise in Supermärkten und beim Discounter.
Vor allem für Paprika müssen sie derzeit tief ins Portemonnaie greifen: Um die neun Euro koste ein Kilo aus konventionellem Anbau. Und sogar mehr als zehn Euro sind für das Kilo Bio-Paprika hinzulegen!
Tatsächlich haben sich die Gemüsepreise "teilweise verdoppelt", heißt es in einem RTL-Bericht. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Zum einen das Wetter. In Deutschland ist es für viele Gemüsesorten einfach noch zu kalt, hier wachsen sie erst später.
Doch auch in Spanien und Nordafrika, woher ein Großteil der Paprika im Winter kommt, war das Wetter im Januar und Februar einfach zu schlecht. Statt milder Temperaturen versank Spanien im Schnee. Da halfen auch die Gewächshäuser nicht weiter.
Unter anderem solche ungünstigen Bedingungen in den Anbauländern treiben dann bei uns die Preise hoch!
Auswirkungen der Corona-Krise
Doch auch die Covid-Krise wirkt sich auf die Landwirtschaft aus. Bereits Ende Januar sah der Deutsche Fruchthandelsverband wegen der verschärften Corona-Einreise-Verordnung die Versorgung mit Obst und Gemüse aus dem Ausland gefährdet.
Damals seien innerhalb von wenigen Stunden die Einreisebedingungen für Fahrer von Lebensmitteltransporten so dramatisch verschärft worden, dass es kaum noch möglich war, Obst und Gemüse zum Beispiel aus Spanien oder Portugal nach Deutschland zu importieren.
Damit es in Corona-Zeiten nicht zu leeren Regalen komme, brauche es einen "Versorgungskorridor für frisches Obst und Gemüse", sagte Verbandsgeschäftsführer Andreas Brügger.
Das heißt, dass etwa mit europaweit verbindlichen Regelungen Grenzübergänge innerhalb der EU ermöglicht werden sollen, um die Versorgung sicherzustellen.
Ein weiteres Problem sind außerdem fehlende Erntehelfer sowie erhöhte Kosten beim Personalaufwand. In Deutschland und anderen EU-Ländern arbeiten meistens Saisonkräfte aus Osteuropa. Während der Pandemie müssen sie anders untergebracht, Hygiene- und Abstandsregeln einhalten werden. Dadurch verlängern sich auch die Erntezeiten. Und das kostet!
Doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels: in den nächsten Wochen ist mit einer deutlichen Entspannung an der Supermarktkasse zu rechnen. Denn dann sind auch die heimischen Paprika in unseren Gewächshäusern reif. Bis dahin sind zum Beispiel Gurken und Zucchini gesunde und preiswertere Alternativen.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa