Diskussionen über Social-Media-Trend "Hot Chips": Sind sie gesundheitsschädlich?

Gießen - Sie werden derzeit heiß diskutiert und sorgten mancherorts bereits für Großeinsätze an Schulen. Nun werden die sogenannten "Hot Chips" einer detaillierten Untersuchung unterzogen.

Das hessische Landeslabor überprüft aktuell, ob die sogenannten "Hot Chips" gesundheitsgefährdend sind oder lediglich extrem scharf. (Symbolbild)
Das hessische Landeslabor überprüft aktuell, ob die sogenannten "Hot Chips" gesundheitsgefährdend sind oder lediglich extrem scharf. (Symbolbild)  © 123RF/lenyvavsha

Scharfe Chipssorten unterschiedlicher Marken kennt man bereits, aber worum handelt es sich überhaupt bei den brandheißen "Hot Chips", die derzeit in aller Munde sind?

Ganz einfach: ein klassischer Tortilla-Chip, dreieckig geformt, bestehend aus Mais. Der einzige Unterschied zu normalen Nachos ist die scharfe Würzmischung, die die "Hot Chips" erst zu dem machen, was sie sein sollen - nämlich extrem scharf. Dafür sorgt letztlich die schärfste Chili-Sorte der Welt namens Carolina Reaper!

Erst vor zwei Wochen genügte ein einziger "Hot Chip", um bei gleich drei Grundschülern der Selzerbachschule in Klein-Karben (Wetteraukreis) solch ein starkes Brennen der Schleimhäute auszulösen, dass sie nicht mehr am Unterricht teilnehmen konnten. Im nordrhein-westfälischen Euskirchen musste ein Schüler nach dem Verzehr des superscharfen Tortilla-Chips sogar in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

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Da stellt sich die Frage nach den gesundheitlichen Auswirkungen der außergewöhnlichen Knabberei natürlich nicht von ungefähr. Ob die "Hot Chips" möglicherweise sogar gesundheitsschädlich sind, möchte das Hessische Landeslabor in Gießen nun genauer unter die Lupe nehmen, wie eine Sprecherin des hessischen Umweltministeriums jetzt dem Hessischen Rundfunk mitteilte. In den kommenden Tagen sei demnach mit den Ergebnissen der Analyse zu rechnen.

Bei negativem Ergebnis droht dem "Hot Chip" Rückruf oder Verbot

So sieht der "Hot Chip" nicht ganz aus. Bei der Originalversion ist das Chili als Gewürzmischung in den Chip eingearbeitet.
So sieht der "Hot Chip" nicht ganz aus. Bei der Originalversion ist das Chili als Gewürzmischung in den Chip eingearbeitet.  © 123RF/handmadepictures

Bekannt wurde der scharfe Chip durch verschiedene Social-Media-Kanäle, auf denen eine "Hot Chip Challenge" stattfand, bei der man den Mais-Cracker aß und sich bei den anschließenden Nachwirkungen filmte. Dabei kommt der Snack einzeln in einer Verpackung in Form eines Sarges. Laut dem Hersteller Hot Chip S.R.O ist dieser wie erwähnt mit einer Carolina-Reaper-Würzmischung überzogen.

Gegenüber dem HR erklärte der Sprecher des tschechischen Unternehmens Ondřej Šodek, dass die Chips zwar wie gekennzeichnet scharf seien, allerdings nicht gesundheitsschädlich. Außerdem entspreche das Produkt den entsprechenden EU-Vorschriften, sei handgefertigt, getestet und sogar zertifiziert.

Auf die Herstellerangaben möchte sich das hessische Umweltministerium in diesem Fall aber nicht verlassen.

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Auf Grundlage der bald vorliegenden Ergebnisse werde dann beurteilt, ob das Mais-Gebäck wirklich nur scharf ist oder auch der Gesundheit schaden kann. Falls Letzteres eintritt, müssen die Hersteller entweder ihr Produkt zurückrufen oder es wird von den zuständigen Behörden ein Verkehrsverbot ausgesprochen.

Titelfoto: 123RF/lenyvavsha

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