"Die Hölle auf Erden": Mann mit schwerer Neurodermitis und 900 Allergien berichtet von seinem Leben

Salzburg - Ekzeme und Eiterwunden am ganzen Körper, Schmerzen, Jucken und absolute Hoffnungslosigkeit. In einem Interview berichtete ein Mann aus Österreich, wie sein Leben mit dem bisher schwersten verzeichneten Fall von Neurodermitis im deutschsprachigen Raum und 900 Allergien aussah und was er jetzt aus dieser Zeit zieht.

In einem Interview erzählte der Österreicher Alexander Egger von seiner schweren Kindheit mit Neurodermitis und was er daraus gelernt hat.
In einem Interview erzählte der Österreicher Alexander Egger von seiner schweren Kindheit mit Neurodermitis und was er daraus gelernt hat.  © Screenshot/Instagram/@alexegger.impuls

Alexander Egger leidet schon seit Kindheitsjahren unter seiner schweren Neurodermitis und einer Vielzahl an Allergien. In der Schule war er ein Außenseiter, auch die Jobsuche machte ihm das Leben zur Hölle.

In einem Interview mit Heute erzählte der Familienvater, wie er diese Schwierigkeiten überwand, die ihm beinahe sein Leben kosteten.

Jede Bewegung war schmerzhaft, erzeugte Risse auf der gereizten, verletzten Haut. So beschrieb Egger sein Leben mit dem bisher schwersten Fall von Neurodermitis im deutschsprachigen Raum.

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Die Risse erzeugten Blut, das Blut erzeugte Krusten und die Krusten verursachten Juckreiz, was das Ganze zu einem fiesen und schmerzhaften Teufelskreis machte.

Für dies gab es "Tausend Medikamente und Cremen" im Alltag, berichtete Egger weiter. Aber jeder Therapieversuch scheiterte zunächst.

"Das waren sehr triste Tage, sehr hoffnungslose Tage", sagte er. In die Schule zu gehen war oft schwer, durch die schlaflosen Nächte aufgrund seiner Symptome und das Mobbing seiner Klassenkameraden. An vielen Tagen wurde er stattdessen von einem Privatlehrer unterrichtet.

Langersehnte Besserung trat unerwartet nach 20 Jahren ein

Mehr als 18 Jahre lang litt Alexander Egger unter schwerer Neurodermitis. (Symbolbild)
Mehr als 18 Jahre lang litt Alexander Egger unter schwerer Neurodermitis. (Symbolbild)  © ternavskaia/123RF

Auch die Jobsuche war durch seine Neurodermitis und Allergien enorm schwer. Nach Hunderten Bewerbungen gab ihm aber ein Gärtner eine Chance und so begann er seine Ausbildung dort.

Dies stellte sich aber über Zeit als lebensgefährlich für den Salzburger heraus: Der Feinstaub der Erde drang beim Arbeiten in seine Blutbahn ein und er bekam eine schwere Blutvergiftung.

"Ich musste meine Hoffnung auf diese Karriere wieder abbrechen", erinnerte er sich.

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Dies war alles eine zu große Belastung für den jungen Egger geworden. Zweimal versuchte er sich noch vor seinem 18. Geburtstag selbst umzubringen.

Der dritte Suizidversuch war für ihn ein Wendepunkt, sagte er. Er beschloss, sein Leben von vorne zu beginnen und weiterzumachen.

Seine Neurodermitis besserte sich in den zwei darauffolgenden Jahren schlagartig. Warum genau, konnte ihm niemand ganz erklären. Einige Ärzte erklärten ihn zu einem "medizinischen Wunder".

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Nach der schrecklichen Erkrankung wurde es seine Lebensaufgabe, anderen Menschen Mut zu machen

Der beste Tag seines Lebens war, als ihm das erste Mal eine Kruste an der Fingerkuppe abfiel, erzählte Egger. Da wurde ihm bewusst, wenn eine abfallen kann, wird der Rest auch abfallen können.

"Zwei Jahre später habe ich so ausgeschauen wie ein rosa Spahnferkel, überall neue, rosa Haut", erinnert er sich lachend.

Inzwischen ist der Österreicher Motivational Speaker und gibt Workshops, die anderen Menschen Mut machen sollen, schwere Zeiten überwinden zu können.

"Ich gebe den Menschen Mut, Kraft und Inspiration, und wenn sie dann ein bisschen abheben am nächsten Tag, dann ist das was Schönes", erzählt Egger.

"Dann hat das sich auch ausgezahlt, diese 20 Jahre durch die Hölle auf Erden gegangen zu sein."

Titelfoto: ternavskaia/123RF Screenshot/Instagram/@alexegger.impuls

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