Stark bedenkliche Stoffe: Vier Mineralwasser fallen im Test komplett durch
Deutschland - Verbraucher bekommen in Deutschland eine breite Auswahl an verschiedensten Mineralwasser-Sorten geboten. Laut Gesetz müssen die Getränke dabei immer aus unterirdischen Quellen stammen, um das Wasser vor jeglichen Verunreinigungen zu schützen.
Die Experten von "Ökotest" haben sich 100 verschiedene Sorten einmal genauer angeschaut.
Das Ergebnis dabei ist erst einmal grundsätzlich positiv. Satte 51 der getesteten Varianten schnitten mit der Bestnote ab, 14 weitere bekamen die Note "gut". Beim Rest sieht die Sache allerdings nicht ganz so rosig aus.
"18 Quellen sind nach unseren Ergebnissen in ihrer Reinheit durch menschengemachte Verunreinigungen beeinträchtigt", so die Experten.
Das könne beispielsweise dadurch passieren, dass Pestizide auf Äckern versickern und sich zu Abbauprodukten zersetzen, die dann letztendlich in den Quellen landen.
Allerdings könne Regenwasser, dass durch mehrere Gesteinsschichten fließt, unterwegs auch giftige Substanzen wie Uran, Bor oder Arsen aufnehmen.
Doch nicht nur bei den Verunreinigungen machten die Tester Abstriche: In einigen Produkten wurden auch künstliche Süßstoffe nachgewiesen. Dort wurde beispielsweise Cyclamat, Sucralose und Acesulfam gefunden, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die Flaschen nicht richtig gereinigt wurden.
Vier Produkte fallen komplett durch den Test
Bedenklich waren laut den Experten besonders vier Produkte, wovon drei mit mangelhaft und eines sogar mit ungenügend bewertet wurde.
Die Mineralwasser im Detail sind "Anhaltiner Bergquelle medium", "Brohler medium", "Naturpark Quelle medium" und die am schlechtesten bewertete Sorte "Apollinaris medium".
Besonders in den letzten beiden Getränken seien giftige Substanzen wie Bor mit einem extrem hohen Wert nachgewiesen worden.
Auch im Hinblick auf Babynahrung haben die Ökotester genauer hingeschaut. "Bad Kissinger medium" enthielt demnach zu viel Nitrat.
"Es schöpft den für diese Wässer geltenden Grenzwert zu mehr als der Hälfte aus. Dieser liegt zwar unterhalb der Belastung, die insbesondere für Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten gefährlich sein kann. Die anderen Säuglingswässer zeigen aber, dass es noch deutlich besser geht", so die Tester.
Insgesamt empfehlen die Experten, den Mineralbrunnen vor Ort zu favorisieren, um Transportwege zu verkürzen. Zudem wird empfohlen, zu Mehrwegflaschen zu greifen. Glasflaschen werden nur bis zu 50 Mal wieder befüllt.
Titelfoto: Ian Iankovskii/123RF