Biontech macht Ernst im Kampf gegen den Krebs: Erste Patienten schon 2023

London/Mainz - Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech will in Großbritannien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen.

Bereits in der zweiten Hälfte 2023 sollen die ersten Krebspatienten in die Studie aufgenommen werden. (Symbolbild)
Bereits in der zweiten Hälfte 2023 sollen die ersten Krebspatienten in die Studie aufgenommen werden. (Symbolbild)  © Montage: Picture Alliance/dpa, Andreas Arnold/dpa

Darauf hat sich das für seinen früh verfügbaren Corona-Impfstoff bekannte Unternehmen mit dem britischen Gesundheitsministerium geeinigt, wie die Regierung in London am Freitag mitteilte.

Ziel sei es, bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien zu behandeln. Im Rahmen klinischer Studien sei ein frühzeitiger Zugang zu solchen bisher nicht zugelassenen Therapien möglich.

Die nächsten Schritte der Zusammenarbeit sind laut Biontech die Auswahl der Produktkandidaten, der Studienstandorte und die Erstellung eines Entwicklungsplans mit dem Ziel, bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 den ersten Krebspatienten in eine Studie aufzunehmen.

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Bei der mehrjährigen Kooperation geht es zudem auch um Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten, wie es von Biontech hieß.

"Dank dieser Partnerschaft werden unsere Patienten bereits ab September zu den ersten gehören, die an Versuchen und Tests für gezielte, personalisierte und präzise Behandlungen teilnehmen können", sagte der britische Gesundheitsminister Steve Barclay (50).

Biotech-Chef Sahin verspricht sich viel von Kollaboration mit Großbritannien

Biontech-Chef Ugur Sahin (57) lobt das schnelle Vorgehen Großbritanniens bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes.
Biontech-Chef Ugur Sahin (57) lobt das schnelle Vorgehen Großbritanniens bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes.  © Frank Rumpenhorst/dpa

"Die Kollaboration wird sich auf die Behandlung verschiedener Krebsarten und Infektionskrankheiten fokussieren, von denen insgesamt weltweit hunderte Millionen Menschen betroffen sind", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin (57).

"Das Vereinigte Königreich konnte Covid-19-Impfstoffe so schnell bereitstellen, weil der Nationale Gesundheitsdienst, akademische Forschungseinrichtungen, die Aufsichtsbehörde und der Privatsektor beispielhaft zusammengearbeitet haben", so Ugur weiter.

Die nun getroffene Vereinbarung sei ein Ergebnis der Lehren aus der Pandemie: "Wir haben gesehen, dass die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigt werden kann – ohne dabei Abkürzungen zu nehmen –, wenn alle nahtlos zusammen auf das gleiche Ziel hinarbeiten."

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Biontech arbeitet seit Unternehmensgründung an der Entwicklung von mRNA-basierten Krebstherapien, die sich spezifisch gegen den individuellen Tumor von Patientinnen und Patienten richten.

Mehrere Hundert Betroffene wurden nach Biontech-Angaben in den vergangenen Jahren im Rahmen von Studien bereits mit entsprechenden Produktkandidaten behandelt.

Der Corona-Impfstoff des Unternehmens war 2020 das erste zugelassene mRNA-Medikament in der Geschichte der Medizin.

Titelfoto: Montage: Picture Alliance/dpa, Andreas Arnold/dpa

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