Dieser Mann muss 20 Liter Wasser am Tag trinken, um nicht zu sterben

Bielefeld – Marc Wübbenhorst muss 20 Liter Wasser pro Tag trinken - ansonsten kann er sterben. Der 37-jährige Bielefelder leidet an einer seltenen Krankheit, genannt Diabetes insipidus renalis.

Rund 20 Liter am Tag ist eine Wasserration für Marc Wübbenhorst.
Rund 20 Liter am Tag ist eine Wasserration für Marc Wübbenhorst.  © Christian Weische

Seit weltweit über Marc und seine seltene Stoffwechselkrankheit berichtet wurde, steht es um den Sennestädter nicht still.

Nicht nur in Polen, Tschechien, Österreich, Spanien und Holland wurde über ihn geschrieben, auch in Vietnam und auf den Philippinen ist der Bielefelder nun bekannt. Sogar "Wunderheiler" aus Afrika oder Indien boten ihm ihre Hilfe an.

Doch seine Erkrankung, unter der deutschlandweit nur rund 60 Menschen leiden, ist bislang unheilbar. Bereits eine kurze Zeit ohne Wasser ist für den Bielefelder lebensbedrohlich, weshalb er täglich rund 20 Liter trinken muss (TAG24 berichtete).

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Die weltweite Aufmerksamkeit macht sich auch in den sozialen Netzwerken bemerkbar: 250 Freundschaftsanfragen aus aller Welt hat der 37-Jährige im vergangenen Jahr bekommen, dazu 400 Follower auf Instagram.

"Viele haben über mich im Wartezimmer gelesen und es wurden mindestens drei Referate in Pflegeschulen über mich gehalten", berichtete Wübbenhorst der Neuen Westfälischen.

"Mir ging es noch nie so gut"

Der Bielefelder will auch anderen Betroffenen helfen.
Der Bielefelder will auch anderen Betroffenen helfen.  © Silke Kröger

Vor allem der ständige Harndrang durch das viele trinken sind für Betroffene eine Qual. An Durchschlafen ist nicht zu denken, sodass diejenigen ständig übermüdet sind.

Durch den Austausch mit anderen Patienten ist Wübbenhorst auf ein Medikament gestoßen, wodurch er endlich längere Zeit am Stück schlafen kann. "Im Moment zwei bis drei Stunden - mir ging es noch nie so gut", meinte er.

Weil durch das Medikament im Gewebe eingelagertes Wasser ausgeschwemmt wurde, hat er rund 18 Kilo Gewicht verloren. Zudem hat er seine Ernährung umgestellt.

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Der 37-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Diabetes insipidus renalis und über die Lebensbedingungen Betroffener aufzuklären. "Ich würde zum Beispiel gern mal auf einen Ärztekongress eingeladen werden", erzählte er.

"Und ich möchte mehr über Wasserverfügbarkeit machen. Ich habe es gut in Bielefeld, aber es gibt andere Länder, da sterben Leute, weil sie keinen Zugang zu Wasser haben."

Neben organisierten Treffen der Facebook-Gruppe "Diabetes Insipidus", möchte der Bielefelder zudem eine Stiftung, ein Netzwerk oder einen Verein gründen.

Was ist Diabetes insipidus?

Bei einem Diabetes insipidus handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Nieren nicht in der Lage sind, die Flüssigkeit den Erfordernissen des Organismus anzupassen.

Es kommt deshalb zur Ausscheidung von großen Urinmengen, bis zu 10 Liter pro Tag und mehr. Die Ursache ist die fehlende Wirkung des antidiuretischen Hormons (ADH, Vasopressin).

Die Folgen sind großer Flüssigkeitsverlust, Austrocknen des Körpers und der Schleimhäute sowie starker Durst.

Titelfoto: Silke Kröger

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