Barmer ruft zu HPV-Impfungen für Mädchen und Jungen auf
Von Dörthe Hein
Magdeburg - Die HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs, aber auch vor virusbedingten Tumoren wie Penis-, Anal- und Rachenkrebs.
Allerdings sind nach Einschätzung der Barmer noch zu wenige Mädchen und Jungen geimpft.
Zwar seien den jüngsten Zahlen nach in Sachsen-Anhalt 75,7 Prozent der 17-jährigen Mädchen vollständig geimpft und damit so viele wie in keinem anderen Bundesland, bei den Jungen liege die Quote aber deutlich niedriger bei 41,8 Prozent, teilte die Krankenkasse in Magdeburg mit.
Die Zahlen basieren auf den Versichertendaten der Barmer aus dem Jahr 2022.
Die Impfrate müsse deutlich verbessert werden, zumal sie im Vergleich zu den Vorjahren gesunken sei.
Die meisten infizieren sich einmal im Leben
"Hilfreich wäre eine zusätzliche Kindervorsorgeuntersuchung im Alter von neun bis zehn Jahren, in der unter anderem der Impfstatus überprüft und über den Nutzen und die Risiken fehlender Impfungen aufgeklärt wird", erklärte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt, Axel Wiedemann.
Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Sie werden durch intime Kontakte übertragen. Die meisten Menschen infizieren sich einmal im Leben mit ihnen.
Die Infektionen verlaufen zwar größtenteils ohne Symptome. In einzelnen Fällen können sie aber Krebs auslösen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Mädchen seit 2007 und für Jungen in dem Alter seit 2018.
Sie sollte idealerweise vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgen.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa/dpa-tmn