Solarium-Sucht: "Gebräunt sein, ist es nicht wert" - Junge Mutter ist nur noch krank

Belfast (Nordirland) - Mehr als Tausend mal legte sie sich ins Solarium. Dann bekam die alleinerziehende Mutter (35) eine schreckliche Diagnose: Hautkrebs im Endstadium. Jetzt bereut sie ihre Bräunungssucht und rechnet ab.

Fast jeden Tag legte sich Fionnghuala Maguire (35) auf die Sonnenbank, heute ist sie sehr krank.
Fast jeden Tag legte sich Fionnghuala Maguire (35) auf die Sonnenbank, heute ist sie sehr krank.  © Montage: Facebook/Fionnghuala Maguire

Solarium: Tödliche Sucht?

15 Jahre lang legte sich Fionnghuala Maguire (35) aus Belfast (Nordirland) regelmäßig ins Solarium - Manchmal jeden Tag.

Nur braungebrannt, habe sie sich wohlgefühlt. Es habe ihr "mehr Vertrauen" gegeben, offenbarte die Hotel-Rezeptionistin nun gegenüber "The Sun".

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"Es war eine Sucht, daran besteht kein Zweifel", weiß Fionnghuala heute. Ihr Leben nahm 2020 eine schlimme Wendung, als sie wegen eines verdächtigen Muttermals am Bein zum Arzt ging. Die Ärzte stellten ein bösartiges Melanom fest. Plötzlich stand die Schockdiagnose Hautkrebs im Raum, erinnert sich die alleinerziehende Mutter.

Obwohl die Ärzte das Geschwür rasch entfernten, bemerkte Fionnghuala drei Monate später ein weiteres Melanom am anderen Bein.

Nach dem Diagnose-Schock folgt ein wahrer Albtraum

Nur gut gebräunt fühlte sich Fionnghuala wohl. Sie ist süchtig nach dem Solarium gewesen, gibt sie offen zu
Nur gut gebräunt fühlte sich Fionnghuala wohl. Sie ist süchtig nach dem Solarium gewesen, gibt sie offen zu  © Facebook/Fionnghuala Maguire

Was folgte, war ein wahrer Albtraum, schildert die Mittdreißigerin.

Als Nebenwirkung der ersten Chemotherapie habe sie das Addison Syndrom bekommen - eine heimtückische Nierenkrankheit, die in Schüben auftritt.

Nach der zweiten Chemotherapie sei sie dann an SCLS (auch bekannt als Kapillarlecksyndrom) erkrankt. Eine extrem seltene Erkrankung der Blutgefäße.

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Heute hat Fionnghuala den Krebs zwar im Griff, doch die Mutter eines neunjährigen Sohnes befindet sich nach wie vor in ärztlicher Behandlung.

Alle acht Wochen muss sie sich wegen ihrer SCLS-Erkrankung einer schmerzhaften Lasertherapie im Gesicht unterziehen.

Fast jeden Tag legte sich Fionnghuala ins Solarium. Die Irin wünscht sich, nie damit begonnen zu haben.
Fast jeden Tag legte sich Fionnghuala ins Solarium. Die Irin wünscht sich, nie damit begonnen zu haben.  © Armin Weigel dpa/lby/lth

"Gebräunt sein, ist es nicht wert", stellt Fionnghuala fest

Alle acht Wochen muss sich Fionnghuala (35) einer schmerzhaften Laserbehandlung im Gesicht unterziehen.
Alle acht Wochen muss sich Fionnghuala (35) einer schmerzhaften Laserbehandlung im Gesicht unterziehen.  © Montage: Facebook/Fionnghuala Maguire

Rückblickend sagt Fionnghuala: "Ich bin so wütend auf mich selbst". Dabei sei ihre eigene Mutter selbst vor Jahren an Hautkrebs erkrankt.

"Sie hat mir immer gesagt, ich solle aufhören, die Sonnenbank zu benutzen, aber man hört nicht darauf; man denkt, man sei unbesiegbar", gesteht sie sich heute ein. "Gebräunt sein, ist es nicht wert." Fionnghuala rät vom übertriebenen Bräunen ab.

"Ich habe immer noch Angst, dass der Wunsch, braun zu werden, mich irgendwann umbringen könnte", fügt die Solariumkranke an.

Titelfoto: Montage: Armin Weigel dpa/lby/lth, Facebook/Fionnghuala Maguire

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