Sachsen - Die Adventszeit öffnet vielen Menschen die Herzen. Und auch die Geldbörse, wenn man seine Mildtätigkeit für einen guten Zweck einzusetzen wünscht. Das wissen viele Spendensammler und werden derzeit besonders aktiv. Doch oft ist man nicht sicher, ob das Geld überhaupt dort ankommt, wo es gebraucht wird und nicht in Händen von Betrügern landet, die sich an der Not anderer bereichern wollen. Wie also wird man ein edler Spender mit gutem Gewissen? Man bewahrt sein warmes Herz, doch lässt auch den kühlen Kopf noch einmal prüfen.
Auf dem Heimweg wird man freundlich angesprochen oder jemand klingelt an der Wohnungstür. Das allein ist noch kein Zeichen einer miesen Masche, auch seriöse Organisationen bedienen sich mitunter noch dieses Weges.
Misstrauisch sollte man werden, wenn man zum sofortigen Spenden oder zu einer Unterschrift (Mitgliedschaft) unter Druck gesetzt wird – hier lehnt man freundlich, aber bestimmt, ab.
Stattdessen nimmt man das Infomaterial entgegen und sagt, dass man es sich ernsthaft überlegen werde. Und dann hat man Zeit, sich über die Spendensammler zu informieren.
Das gilt auch für Spendenaufrufe aus dem Briefkasten oder in sozialen Medien. Viele Ganoven haben sich auf milde Gaben für gequälte Tiere oder Kinder in Not spezialisiert, weil sich die meisten Menschen davon schnell emotionalisieren lassen. Entsprechend mitleiderregendes Bildmaterial soll überzeugen.
Wohin soll die Spende gehen und für welchen Zweck soll sie eingesetzt werden?
Bei tatsächlich helfenden Organisationen stehen dagegen die Hilfsprojekte im Vordergrund, welche auf der Webseite auch detailliert dokumentiert werden. Sie geben obendrein Einblicke in den Jahres- und Geschäftsbericht und verfügen über die anerkannte Gemeinnützigkeit.
Der Königsweg zum von Zweifeln befreiten Spender ist die Eigeninitiative: Man hört auf sein Herz, an welcher Stelle man die Welt besonders zu verbessern wünscht.
Neben sozialen Hilfen und für Notleidende können auch Natur- und Umweltschutz, kulturelle oder Bildungs-Anliegen infrage kommen. Und dann wird aus der Fülle der Organisationen die perfekt passende ausgesucht.
Das kann auch eine Initiative am Wohnort sein. Dies hat den Charme, dass man vielleicht den Erfolg und die Früchte seiner Spende mitverfolgen kann – im Tierheim, bei der Tafel, beim Heimat-, Sport- oder Naturschutzverein. Außerdem könnte man die Unterstützten auch persönlich kennenlernen.
Soll die Spende an eine national oder global agierende Stiftung gehen, wünscht man sich, dass der Großteil des Geldes auch wirklich in die Hilfe gesteckt wird.
Maximal 30 Prozent für Verwaltungsaufwand und Werbekampagnen sind laut dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) gerade noch so vertretbar. Etwa 230 Organisationen haben das streng geprüfte DZI-Siegel, auf der Website dzi.de findet man eine Datenbank zu seriösen und unseriösen Spendensammlern und aktuelle Warnungen. Das Zertifikat des Deutschen Spendenrates ist weniger streng.
Das solltet Ihr beim Spenden beachten!
Sobald die passende Hilfsorganisation gefunden ist, gibt es noch einiges zu beachten:
- Handelt nicht nach dem Gießkannen-Prinzip und verzettelt Eure Spenden: Je kleiner der Betrag, desto größer ist im Verhältnis der Verwaltungsaufwand.
- Bindet Eure Spende nicht an ein konkretes Projekt der bedachten Organisation. So ist sie im Ernstfall flexibler beim Helfen.
- Seht – wenn nicht gezielt dazu aufgerufen wird – von Sachspenden ab. Der logistische Aufwand ist oft höher, als die Mittel in der Nähe des Katastrophengebietes zu kaufen.
- Überlegt Euch, ob Ihr eventuell regelmäßig spenden und überweisen wollen. Das hilft den Organisationen enorm bei der Planung von längerfristigen Hilfsprojekten.