Berlin - Alles wird teurer, die Preise steigen. Auch Autofahrer sind vor dieser Entwicklung nicht geschützt. Schon 2027 könnte das Tanken für viele unbezahlbar werden.
Während das ganze Land auf die Migrationsdebatte schaute, konnte der Bundestag Ende Januar eine Reform des Emissionshandels beschließen.
Bislang gilt bei fossilen Brennstoffen ein fester, nationaler CO2-Preis. Ab 2027 werden die Preise jedoch an einer europaweiten Börse gebildet.
Zudem wird der Emissionshandel in ganz Europa auch auf die Sektoren Gebäude und Straßenverkehr ausgeweitet.
Die neue Regelung soll dem Klimaschutz zugutekommen. Um einkommensschwächere Haushalte zu entlasten, wird ein neuer Klimasozialfonds in Höhe von 65 Milliarden Euro eingerichtet. Für die Industrie sorgt der CO2-Grenzausgleich - eine Abgabe für Importe aus Drittstaaten.
Was zunächst fair klingt, dürfte für Verbraucher dennoch ungemütlich werden. Bis 2027 geht der ADAC von "eher stabilen CO2-Aufschlägen auf die Spritpreise" aus - danach könnte jedoch der große Preissprung folgen.
ADAC fordert Klimageld und Erhöhung der Pendlerpauschale
"Ab 2027 müssen wir davon ausgehen, dass sich der CO2-Preis im Kraftstoffpreis perspektivisch mindestens verdoppelt. Das wären dann insgesamt 35 bis 38 Cent pro Liter", so ADAC-Experte Stefan Gerwens gegenüber "Bild".
Zwar gingen die Schätzungen zum Preisanstieg weit auseinander, dennoch dürfte es an der Tankstelle spürbar teurer werden, so Gerwens. "Ohne Entlastung für Pendler und Menschen mit niedrigem Einkommen wird diese Reform nach unserer Einschätzung schwer vermittelbar sein", meint der Experte.
Sein Vorschlag an die Politik: Eine dauerhafte Erhöhung der Pendlerpauschale und ein Klimageld zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte.