Allen Krisen zum Trotz: Mit diesen fünf Tipps sicherst Du Dein Erspartes!

Sachsen - Nie war Finanzwissen so wertvoll wie heute. Denn die Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Doch wer sich in Zeiten von Wirtschaftsflaute und explodierender Energiepreise richtig um sein Geld kümmert, kann der Krise ein Schnippchen schlagen. Denn auch die Sparzinsen sind wieder gestiegen. Doch wie lege ich Geld jetzt am gewinnbringendsten an, das ich kurz- oder langfristig nicht brauche? Mit unseren fünf Tipps rettest Du jetzt deine Notgroschen über die Krise!

Sparschwein schlachten, um Schulden zu tilgen: Die steigenden Zinsen machen sich leider auch bei Krediten negativ bemerkbar.
Sparschwein schlachten, um Schulden zu tilgen: Die steigenden Zinsen machen sich leider auch bei Krediten negativ bemerkbar.  © rclassenlayouts/123RF

Tipp 1: Schulden tilgen

"Schulden zurückzuzahlen, ist die beste Form der Geldanlage", weiß Timo Halbe (25), Experte für Bank und Börse beim Geldratgeber Finanztip.de. "Denn fast immer sind die Zinsen auf bestehende Kredite deutlich höher als die zu erwartenden Rendite von Anlagen." Halbe rät: "Zuerst den Dispokredit ausgleichen. Auch eine Sondertilgung für eine Baufinanzierung lohnt sich."

Tipp 2: Tagesgeld anlegen

Warum in Sachsen der Sprit gerade so günstig ist
Geld Warum in Sachsen der Sprit gerade so günstig ist

Wer gerade für das nächste Auto, die Hochzeit oder den Jahresurlaub Geld beiseitelegen möchte, sollte die besten Angebote beim Tagesgeld nutzen. Auch Sparer, die gerade einen Wohnungs- oder Hauskauf oder einen Umzug samt neuer Einrichtung planen, können das zukünftige Eigenkapital erst einmal auf einem Tagesgeldkonto sicher parken.

"Wir empfehlen, auf einem Tagesgeldkonto eine flexible Reserve von drei bis vier Monatsgehältern aufzubauen. Daraus können dann unerwartete Ausgaben wie ein neuer Kühlschrank oder die hohe Stromnachzahlung beglichen werden", sagt Timo Halbe.

Vorteil: Bei Tagesgeldkonten kann - wie der Name schon sagt - täglich auf das Guthaben zugegriffen werden. Und es gibt wieder attraktive Zinsen - aktuell bis zu 2,4 Prozent pro Jahr!

Halbe: "Das ist zwar noch ein ganzes Stück unterhalb der Inflation, aber besser als auf einem Girokonto ohne Verzinsung." Wichtig zu wissen: Banken können den Tagesgeld-Zins in der Regel jederzeit ändern und Aktionsangebote laufen nach ein paar Monaten aus.

Das lohnt sich, wenn man langfristig plant!

Gute Aussichten für Sparer: Tagesgeldzinsen haben ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht - jetzt bekommst Du wieder Zinsen für Dein Geld.
Gute Aussichten für Sparer: Tagesgeldzinsen haben ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht - jetzt bekommst Du wieder Zinsen für Dein Geld.  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Tipp 3: Festgeldkonten einrichten

Wer weiß, dass er sein Erspartes erst in ein paar Jahren benötigt, weil eine größere Investition wie ein Hauskauf ansteht, sollte auf zinsstarkes Festgeld setzen. "Dabei legt man das Geld für einen exakt vereinbarten Zeitraum an. Im Gegenzug erhält man von der Bank einen festgeschriebenen Zinssatz, der sich während der Laufzeit auch nicht verändert", erklärt Timo Halbe.

Doch Vorsicht: Zwischendurch kommt man nicht an sein Geld heran. Trick des Finanzexperten: "Wer über mehrere Jahre anlegen will, kann die mangelnde Flexibilität mit einer einfachen Strategie umgehen - der sogenannten Festgeldtreppe."

Nächste Woche ist Weltspartag-Jubiläum
Geld Nächste Woche ist Weltspartag-Jubiläum

Das geht so: Teilen Sie den Anlagebetrag in drei gleich große Portionen auf und legen Sie diese für ein, zwei und drei Jahre an. Damit wird jährlich eine Festgeld-Tranche fällig, die Sie dann in einen neuen Festgeldvertrag stecken oder sich auszahlen lassen können.

Mit dieser Strategie bleiben Sie flüssig und sind auch bei steigenden Zinsen mit von der Partie.

Geld an der Börse anlegen? - So geht's!

Auch die Kurse von Fonds und Aktien klettern vorsichtig nach oben.
Auch die Kurse von Fonds und Aktien klettern vorsichtig nach oben.  © Arne Dedert/dpa

Tipp 4: Geld an die Börse bringen

Für Geld, das Anleger langfristig vermehren wollen, rät Timo Halbe zu einer Anlage in breit gestreute sogenannte Aktien-ETFs.

Langfristig bedeutet dabei: mindestens 15 Jahre und mehr. Dabei haben solche ETFs in der Vergangenheit immer positive Renditen erzielt. Da Aktienkurse kurz- und mittelfristig stark schwanken, sollten Anleger hier aber kein Geld investieren, das sie in den nächsten Jahren benötigen. "Andernfalls kann es passieren, dass sie Verluste machen", warnt Halbe.

Tipp 5: Auf den richtigen Mix achten

Der Mix macht's. "Mit einem Portfolio aus 80 Prozent Aktien-ETF und 20 Prozent Tagesgeld erzielten Anleger in der Vergangenheit über einen Zeitraum von 15 Jahren eine durchschnittliche Jahresrendite von etwa sieben Prozent", sagt Timo Halbe.

Sein Vorschlag, wenn Du beispielsweise 10.000 Euro langfristig anlegen willst: "Teilen Sie den Betrag auf!" Für 5000 Euro kaufst Du Anteile an einem Aktien-ETF - der Renditebaustein für das Portfolio. Die andere Hälfte - den Sicherheitsbaustein - teilst Du nochmal auf. 2000 Euro steckst Du in Tagesgeld. Mit den übrigen 3000 Euro bildest Du eine Festgeldtreppe mit je 1000 Euro für eine Anlage von ein, zwei und drei Jahren.

Halbe: "Dieses ausgewogene Portfolio bietet einen Mittelweg aus Sicherheit und Rendite. Wollen Sie mehr Risiko wagen, können Sie auch den Aktienanteil erhöhen und 8000 Euro in den ETF stecken."

Was ist ein ETF überhaupt?

In einem sogenannten ETF sind mehrere Unternehmen zusammengefasst. Somit investiert man nicht nur in die Aktien eines Konzerns, sondern man erwirbt direkt mehrere Anteile gleichzeitig.
In einem sogenannten ETF sind mehrere Unternehmen zusammengefasst. Somit investiert man nicht nur in die Aktien eines Konzerns, sondern man erwirbt direkt mehrere Anteile gleichzeitig.  © aksanakoval/123rf

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Aktienindex nachbildet - zum Beispiel den DAX.

"Finanztip" empfiehlt ETFs auf einen weltweiten Aktienindex wie etwa den MSCI World mit 1500 Unternehmen.

Passende ETFs fürs Depot gibt's hier.

Timo Halbe: Das macht der Experte direkt am Monatsanfang!

So trotzt Du der Geldentwertung durch die Inflation: Finanzexperte Timo Halbe (25) verrät seine persönliche Anlagestrategie.
So trotzt Du der Geldentwertung durch die Inflation: Finanzexperte Timo Halbe (25) verrät seine persönliche Anlagestrategie.  © Finanztip.de/privat

Timo Halbe (25) ist Experte für Geldanlage beim Geldratgeber Finanztip.de, wo er sich um alle Themen rund um Depots, ETFs und die Börse kümmert. Er studierte an der TU Dortmund wirtschaftspolitischen Journalismus und volontierte beim Magazin Finanztest.

Als Verbraucherjournalist hat er den Ratgeber "Anlegen mit dem Smartphone" zur Geldanlage mit Neobrokern geschrieben. Und wie lässt der Experte sein Geld für sich arbeiten?

"Ich lege zum Anfang eines jeden Monats einen bestimmten Betrag beiseite. Per Dauerauftrag, damit ich nicht immer wieder daran denken muss. Der Großteil davon fließt über einen Sparplan in einen breit gestreuten Welt-ETF. Einen kleinen Teil zahle ich auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto."

Titelfoto: Bildmontage: Monika Skolimowska/zb/dpa, Finanztip.de/privat

Mehr zum Thema Geld: