Fridays for Future kündigt Proteste bei Klima-Verhandlungen in Bonn an
Bonn – Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future plant Proteste bei den in Bonn laufenden Zwischenverhandlungen für die nächste Weltklimakonferenz.
Man wolle an diesem Freitag "die fossilen Teile von Politik, Finanzwesen und Wirtschaft daran erinnern, dass das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas vorbei ist", sagte die Aktivistin Luisa Neubauer (27) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Während die Klimakrise unübersehbar eskaliere, versuchten Lobbyisten für Öl, Kohle und Gas, Klimaziele zu entschärfen, Sprache aufzuweichen und unter einem Deckmantel von grünen Versprechen fossile Geschäftsmodelle zu verlängern. "Doch das werden wir nicht zulassen."
Neubauer sagte, es dürfe keine weitere Finanzierung für neue Öl-, Gas- und Kohleprojekte geben - weder von Banken noch von Staaten. "Stattdessen braucht es ein weltweites Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien."
Nur so könnten die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen bis 2030 global halbiert und die schlimmsten Klimakatastrophen noch verhindert werden, sagte die 27-Jährige, die auch Grünen-Mitglied ist.
"Dafür bleiben uns allen nur noch sieben Jahre." Alle Staaten stünden in der Verantwortung. Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) habe die Pflicht, "seinen fossilen Kurs zu korrigieren".
Senkung der Erderwärmung zunehmend unrealistisch
Ein halbes Jahr vor der nächsten Weltklimakonferenz COP28 in Dubai hatten am Montag in Bonn zehntägige Zwischenverhandlungen begonnen. Die Verhandlungen werden als besonders schwierig eingestuft, weil von den Vereinigten Arabischen Emiraten als Gastgeber keine Schritte zur Beendigung der Energiegewinnung aus Öl und Gas erwartet werden.
Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, gilt angesichts der schleppenden Klimaschutzbemühungen rund um den Globus als zunehmend unrealistisch.
Die bei der Verbrennung von Gas, Öl und Kohle freigesetzten Treibhausgase wie CO2 sind der Hauptgrund für die Erderhitzung und ihre fatalen Folgen wie Dürren, Hitzewellen, Wirbelstürme, Überschwemmungen und der Anstieg des Meeresspiegels.
Titelfoto: Frank Hammerschmidt/dpa