Forderung nach Schluss mit Schwarzfahr-Strafe: "Gelder kann man in kostenlosen Nahverkehr stecken"

Leipzig - Unter dem Motto "Menschen statt Autos" lädt Fridays for Future (FfF) Leipzig am Freitag zu einer Kundgebung ein. Neben einer möglichen besseren Nutzung von Parkplätzen in der Stadt werden auch die öffentlichen Verkehrsmittel in der Kritik stehen.

Die Kundgebungen finden unter anderem rund um die Eisenbahnstraße statt. (Archivbild)
Die Kundgebungen finden unter anderem rund um die Eisenbahnstraße statt. (Archivbild)  © dpa/Sebastian Willnow

Die aktuell stattfindende Mobilitätswoche wurde zum Anlass genommen, um neben der Eisenbahnstraße auch stadtweit in Parklücken zu demonstrieren.

Das Ziel sei dabei vor allem die Aufklärung.

"Durchschnittlich stehen Autos 23 Stunden am Tag auf einem Parkplatz. Das sind circa acht Quadratmeter pro Auto, die für die Allgemeinheit unbenutzbar bleiben", kreidet FfF-Leipzig-Pressesprecherin Lene Winkler an.

Antisemitismus-Eklat und Polizei-Attacke bei "Fridays for Future"-Demo!
Fridays for Future Antisemitismus-Eklat und Polizei-Attacke bei "Fridays for Future"-Demo!

Und genau diese Plätze fehlen dann in so eng bebauten Orten wie Leipzig für Grünflächen und Begegnungsorte, führt sie ihre Argumentation fort.

Die Ortsgruppe möchte nicht nur zeigen, wie vielseitig man Parkplätze nutzen könnte, sondern auch die Missstände im ÖPNV thematisieren und dabei auch auf das Thema Schwarzfahren eingehen.

Fridays for Future ruft zur Kundgebung in Leipzig auf

Fridays for Future fordert, dass Autos in Städten nicht noch mehr Platz wegnehmen. (Symbolbild)
Fridays for Future fordert, dass Autos in Städten nicht noch mehr Platz wegnehmen. (Symbolbild)  © dpa/Jan Woitas

Warum dieses ihrer Meinung nach entkriminalisiert werden sollte? - Weil laut Winkler meist Menschen ohne Arbeit, Wohnung und letztendlich Geld für den fehlenden Fahrschein bestraft und teils sogar inhaftiert werden.

Die Gefängnisstrafen fürs unerlaubte Fahren seien vor allem eines: sinnlos. Denn sie kosten den Staat täglich bis zu 200 Euro pro Person.

"Die Gelder, die dafür aufgebracht werden, Menschen für ihre bloße Armut einzusperren, könnte man viel besser in den Ausbau eines kostenlosen und zuverlässigen Nahverkehrs stecken", erklärt Lene Winkler.

Im Kampf gegen Extremwetter: "Fridays for Future" marschiert durch Dresden
Fridays for Future Im Kampf gegen Extremwetter: "Fridays for Future" marschiert durch Dresden

Von 15 bis 21 Uhr könnt Ihr am PARK(ing)-Day auf der autofreien Eisenbahnstraße teilnehmen.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Jan Woitas; dpa/Sebastian Willnow

Mehr zum Thema Fridays for Future: