Historische Boeing 707 Einzelteile werden versteigert! Ab fünf Euro geht es schon los
Hamburg/Berlin - Noch vor wenigen Monaten standen die beiden 60 Jahre alten Boeings 707 auf dem Hamburger Flughafen und dem Berliner Flughafen. Nun sind die Ikonen der Luftfahrt komplett in ihre Einzelteile zerlegt worden.
Die besten davon sollen von Freitag an und bis zum 24. Oktober vom Industrie-Auktionshaus Dechow kleinteilig versteigert werden (Link zur Auktion).
"Das ist für uns auch ein Prestige-Objekt, weil es sicherlich noch nicht vorgekommen ist, dass zwei baugleiche Flugzeuge mit der historischen Bedeutung in dieser Kürze zurückgebaut und dann auch versteigert wurden", sagte Auktions-Projektleiter Jens-Peter Franz der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Vom ganzen Cockpit über die Pilotensitze und die Triebwerke bis hin zu den Fensterelementen, der Tragflächenspitze und originalen Werkzeugsets aus den 1960er Jahren – Luftfahrt-Enthusiasten und Sammler können auf rund 1000 Einzellose bieten.
Die Erlöse gehen an die Eigentümer der beiden Flugzeuge – also den Flughafen Hamburg und das Technikmuseum Berlin.
Boeing 707 diente seit 1999 als Filmkulisse
Die Boeing 707 ist eines der ältesten Düsenflugzeuge der Lufthansa. Seit 1960 war die in Seattle gebaute Hamburger Boeing 15 Jahre lang im weltweiten Liniendienst der Lufthansa eingesetzt worden. 1976 startete sie ein letztes Mal für einen Film.
Als US-Präsidentenmaschine "Air Force One" angemalt flog sie nach München und zurück.
Nach jahrelangem Einsatz als Übungsflugzeug für angehende Flugzeugtechniker wurde die 46 Meter lange Boeing 1999 als historisches Flugzeug am Rande des Hamburger Airports abgestellt und diente als Filmkulisse.
Schließlich aber wurde dem durch Corona angeschlagenen Flughafen der Erhalt zu teuer.
Wegen der hohen Transport- und Sanierungskosten – Franz sprach im Sommer von mindestens einer Million Euro – wollte kein Museum die Maschine übernehmen.
Deshalb können sich nun Flugzeug-Fans aus der ganzen Welt Teile der beiden Maschinen ersteigern. Die Startpreise lägen zum Teil bei nur fünf Euro, damit viele Menschen mitbieten könnten, sagte Projektleiter Franz.
Das Auktionshaus bietet die Versteigerung online an – und es bekommt tatsächlich der Höchstbietende den Zuschlag. Das heißt: Nicht die Uhrzeit entscheidet, sondern das tatsächlich letzte Gebot.
Franz geht nicht davon aus, dass das Auktionshaus am Ende auf Triebwerken oder Fenstern sitzen bleibt. "Unserer Erfahrung nach geht eigentlich alles raus."
Titelfoto: Markus Scholz/dpa