Zur Notlandung gezwungen: Mann unter Drogen pöbelt und uriniert auf den Sitz

Dublin - Fliegen bringt für viele Menschen das Gefühl von Freiheit oder hebt die Vorfreude auf den nächsten Urlaub. Doch für einige bedeutet ein Flugzeug enormer Stress. Um seiner Flugangst entgegenzuwirken, nahm ein Mann Medikamente, doch diese bewirkten genau das Gegenteil.

Um seine Flugangst zu bekämpfen, nahm der 34-Jährige einige Pillen eines Betäubungsmittels. (Symbolbild)
Um seine Flugangst zu bekämpfen, nahm der 34-Jährige einige Pillen eines Betäubungsmittels. (Symbolbild)  © Christin Klose/dpa-tmn

Laut einem Bericht von The Guardian stieg ein 34-jähriger Amerikaner am Montag in Amsterdam in den Flieger von United Airlines, um wieder zurück nach New York zu kommen.

Ihm war bewusst, dass der bevorstehende Flug bei ihm große Angstzustände auslösen würde, deswegen schmiss er sich im Vorhinein einige Pillen Xanax - ein Benzodiazepin - ein. Diese Tabletten fallen in die Kategorie der verschreibungspflichtigen Medikamente, da sie auch als Betäubungsmittel missbraucht werden können. Ihre Wirkung ist vergleichbar mit einem starken Beruhigungsmittel und werden gegen Panik- und Angststörungen eingesetzt.

Doch diese starken Tabletten reichten dem Amerikaner scheinbar nicht. Deswegen betrank er sich noch, bevor er in die Maschine stieg. Im Flugzeug verhielt sich der Passagier anschließend sehr auffällig. So machte er durch Pöbelei, Drohungen und Beleidigungen anderer Fluggäste und der Crew auf sich aufmerksam.

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Zudem schien er auch seine Blase nicht mehr ganz unter Kontrolle gehabt zu haben, denn er urinierte auf den Sitz und in den Gang des Flugzeuges.

Amerikaner muss für zwei Jahre ins Gefängnis

Der Zwischenstopp in Dublin kostete dem Flieger nicht nur Zeit, sondern auch Unmengen an Treibstoff. (Symbolbild)
Der Zwischenstopp in Dublin kostete dem Flieger nicht nur Zeit, sondern auch Unmengen an Treibstoff. (Symbolbild)  © Soeren Stache/dpa

Das brachte das Fass schließlich endgültig zum Überlaufen und der Pilot sah sich gezwungen, im irischen Dublin eine Notlandung durchzuführen. Am Flughafen wurde der Amerikaner schließlich von der Polizei festgenommen und von der Airline angeklagt.

Nachdem sein Drogentrip vorbei war, bekannte sich der 34-Jährige in allen Anklagepunkten schuldig und reagierte demütig gegenüber der Fluggesellschaft. So bot er zusammen mit seinem Anwalt an, eine Zahlung in Höhe von 5000 US-Dollar als Schadensersatz zu tätigen, doch das Gericht wies dieses Angebot zurück und verurteilte ihn am vergangenen Dienstag zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren.

Der Richter reagierte auf das Angebot mit den Worten: "Dieser Betrag kommt nicht einmal annähernd an den Schaden ran, den dieser Mann verursacht hat." Laut Medienberichten kostete diese Zwischenlandung dem Flugzeug Treibstoff im Wert von 30.000 Euro.

Dazu kommen natürlich auch noch weitere Kosten für die Crew und die Säuberung des verunreinigten Fliegers. Aber auch die anderen Fluggäste, die durch diesen Zwischenfall gelitten haben, mussten entschädigt werden.

Erst am vergangenen Montag hat die Fluggesellschaft Ryanair das Anliegen geäußert, ein Alkohollimit für Passagiere einzuführen.

Titelfoto: Fotomontage: Christin Klose/dpa-tmn, Soeren Stache/dpa

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