Chicago (USA) - Ein Langstreckenflug von Chicago nach Delhi wurde vergangene Woche für die Reisenden zu einer unfreiwilligen Odyssee: Der Air-India-Flug musste umkehren und landete nach zehn Stunden wieder in den USA. Der Grund dafür ist wirklich absurd.
Bereits nach knapp zwei Stunden Flugzeit bemerkte die Crew, dass es Probleme mit den Toiletten in der Business- und Economyclass gab, wie People berichtet.
Bei einer Untersuchung stellten die Mitarbeiter fest, dass bereits acht der insgesamt zwölf Toiletten nicht mehr funktionierten. Nur ein einziger Sanitärbereich war noch funktionstüchtig - eine Zumutung für die große Menge an Fluggästen.
Zunächst wurde eine Notlandung in Europa in Betracht gezogen. Diese konnte allerdings wegen der Nachtflugverbote an vielen Flughäfen nicht stattfinden.
Weil nichts anderes übrigblieb, entschied die Airline schließlich, nach Chicago zurückzukehren. Die Enttäuschung war entsprechend groß, als die Maschine nach dieser langen Flugzeit wieder in den USA aufsetzte.
Doch was war eigentlich passiert? In einer späteren Mitteilung stellte Air India klar, dass die Toiletten wahrscheinlich absichtlich als Mülleimer missbraucht wurden. In den Abflüssen fanden sich Tüten, Lappen und sogar ganze Kleidungsstücke.
Sind wirklich die Passagiere schuld?
Der Luftfahrtexperte Mark Martin, denkt nicht, dass die Passagiere allein für diesen Zwischenfall verantwortlich sind.
"Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass ein oder zwei Vakuumtoiletten verstopft sind, weil die Passagiere oft Taschentücher oder Windeln spülen, aber es ist nahezu unmöglich, dass alle Toiletten nur durch das Verschulden der Passagiere verstopft sind, und zwar so, dass es zu einer Notumleitung kommt", erklärte er gegenüber der Hindustan Times.
Nach der ungewollten Rückkehr nach Chicago bemühte sich Air India um Schadensbegrenzung. Die Passagiere erhielten Hotelunterkünfte sowie alternative Flugoptionen, um ihre Reise nach Delhi fortzusetzen.
Auf Wunsch bot die Airline auch volle Erstattungen und kostenfreie Umbuchungen an. Für viele Betroffene blieb der Frust dennoch groß.