Sachsens Flughäfen investieren in die Zukunft: So wollen die Airports glänzen

Dresden - An Sachsens größten Flughäfen in Dresden und Leipzig wird gegenwärtig viel investiert und gebaut.

Der Flughafen Dresden International bei Nacht.
Der Flughafen Dresden International bei Nacht.  © PR

Der Flughafen Dresden International hat einen neuen Hangar für Kleinflugzeuge bekommen. Zudem werden die Fluggast- und Gepäckabfertigung erneuert.

Am Flughafen Leipzig/Halle sind Ankunftsbereiche für Passagiere erweitert worden.


Dresdens neuer Super-Hangar

Die Stellplätze im neuen Hangar für private Kleinflugzeuge sind begehrt und fast alle schon vergeben.
Die Stellplätze im neuen Hangar für private Kleinflugzeuge sind begehrt und fast alle schon vergeben.  © Petra Hornig

Geschäftsleute, Privatflieger, internationaler Jetset: Das individuelle Fliegen ist eine feste Größe am Flughafen Dresden International.

"Der Geschäftsbereich der Allgemeinen Luftfahrt entwickelt sich seit Jahren in Dresden sehr stabil", berichtet Uwe Schuhart, der Sprecher der Mitteldeutsche Flughafen AG.

Insgesamt 10.454 Flugbewegungen von privaten Maschinen gab es 2022 auf dem Flughafen der Landeshauptstadt. Zum Vergleich: Der Linien- und Charterverkehr brachte es auf insgesamt 9665 Flugbewegungen.

Manipulation von Daten? Schwere Vorwürfe nach gefährlichem Hagel-Flug
Flugzeug Nachrichten Manipulation von Daten? Schwere Vorwürfe nach gefährlichem Hagel-Flug

Der dritte General Aviation Hangar am Flughafen Dresden entstand in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden bestehenden Kleinfliegerhallen. Er befindet sich auf dem Areal des 2018 abgebrochenen ehemaligen Terminals 2 A. Februar 2023 war Baubeginn. Mitte Oktober soll offiziell Einweihung gefeiert werden. Der etwa 2100 Quadratmeter große Hangar überragt seine beiden "Brüder" gewaltig.

Bis zu zwölf Flugzeugen kann der moderne Leichtbau Schutz vor der Witterung bieten.

Jan Wirthgen (56) liebt das Fliegen - zum Beispiel in einem Leichtflugzeug der österreichischen Firma Diamond Aircraft Industries.
Jan Wirthgen (56) liebt das Fliegen - zum Beispiel in einem Leichtflugzeug der österreichischen Firma Diamond Aircraft Industries.  © Petra Hornig
Pia Hübner (53) war als Projektmanagerin zuständig für den Bau des neuen Hangars. Zusammen mit Kollege Christian Schlüfter (41) prüft sie die Umsetzung aller Baupläne.
Pia Hübner (53) war als Projektmanagerin zuständig für den Bau des neuen Hangars. Zusammen mit Kollege Christian Schlüfter (41) prüft sie die Umsetzung aller Baupläne.  © Petra Hornig

Der funktionale Neubau (Investition: 4,8 Millionen Euro) unterteilt sich in zwei Bereiche: Eine Hallenseite ist mit einem Drehteller von 27 Metern Durchmesser ausgestattet. Dank dieser Technik wird das sogenannte Ein- und Aushallen der Kleinflugzeuge zum Kinderspiel. Der Drehteller funktioniert nach dem Prinzip "Tortenplatte". Bis zu acht Kleinflieger können darauf abgestellt und entsprechend der Wünsche der Piloten zum Parken oder Losfliegen in Position gebracht werden.

Schuhart: "Die Nachfrage nach überdachten Stellplätzen für private Maschinen ist groß. Bereits jetzt sind die entsprechenden Flächen im neuen Hangar fast komplett vermietet."

Die zweite Hallenseite bietet Platz zur freien Positionierung von Business-Jets. So könnte dort ein sechs Meter hoher Learjet mit 20 Metern Flügelspannweite entspannt für eine Wartung, Reinigung oder Enteisung untergebracht werden.

Vor allem Geschäftsleute, die für ihr Business Interkontinental-Flüge absolvieren, schätzen solche Angebote.

Der neue Hangar gehört heute bereits zum Sicherheitsbereich des Flughafens. Ein vier Meter hoher Luftsicherheitszaun sichert das Gelände ab.
Der neue Hangar gehört heute bereits zum Sicherheitsbereich des Flughafens. Ein vier Meter hoher Luftsicherheitszaun sichert das Gelände ab.  © Petra Hornig
Einer der alten Hangars für Kleinflugzeuge besitzt bereits einen Drehteller.
Einer der alten Hangars für Kleinflugzeuge besitzt bereits einen Drehteller.  © Petra Hornig
Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart
Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart  © Mitteldeutsche Flughafen AG

Abfertigung in Dresden wird modernisiert

Zwei Beamte der Bundespolizei stehen am Flughafen Dresden International im Bereich des Check-in und beobachten die Reisenden.
Zwei Beamte der Bundespolizei stehen am Flughafen Dresden International im Bereich des Check-in und beobachten die Reisenden.  © Imago

Fleißige Handwerker im Dresdner Airport-Terminal: Hier wird zurzeit die Fluggast- und Gepäckabfertigung modernisiert. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als neun Millionen Euro zählen diese Aus- und Umbaumaßnahmen derzeit zu den investitionsstärksten Projekten der Mitteldeutschen Flughafen AG.

Ein erster Abschnitt des Umbaus ist seit Mitte August offiziell beendet: Mit einer feierlichen Weihe wurde eine neue Wache an die Bundespolizei übergeben.

Die Baumaßnahmen am Flughafen Dresden begannen im November vergangenen Jahres. Neben der Errichtung der neuen Wache umfassen sie den Rückbau der alten Bundespolizei-Wache, den Einbau neuer Kontrollgeräte für das Handgepäck und Ganzkörperscanner (Kontrollspuren 1 und 2) sowie eine Anpassung der Mietflächen im Luftsicherheitsbereich.

In einem weiteren Abschnitt wird die zentrale Passagier- und Handgepäckkontrolle bis Ende des Monats neu gestaltet. Bis März 2024 werden neue Kontrollgeräte für das Handgepäck und Ganzköperscanner für die Kontrollspuren 3 und 4 eingebaut.

2022 verzeichnete der Flughafen Dresden mehr als 841.500 Passagiere und damit 154 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Januar bis Juli nutzten 503.850 Passagiere den Flughafen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Aufkommen damit um 18,4 Prozent. Von den Vor-Corona-Zahlen ist man allerdings weit entfernt.

Leipzig bekommt neues Ankunftsareal

Körperscanner am Flughafen: Bei der Sicherheitskontrolle kommen heute an vielen Airports Bodyscanner zum Einsatz.
Körperscanner am Flughafen: Bei der Sicherheitskontrolle kommen heute an vielen Airports Bodyscanner zum Einsatz.  © Imago/Granata Images
Blick in die neue Einreisekontrolle am Flughafen Leipzig/Halle.
Blick in die neue Einreisekontrolle am Flughafen Leipzig/Halle.  © MFAG/Uwe Schoßig

Auch am Flughafen Leipzig/Halle nahm die Mitteldeutsche Flughafen AG Geld in die Hand, um die Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Airports zu steigern. Für kommenden Montag ist geplant, die neu errichtete Erweiterung des Non-Schengen-Ankunftsbereichs ihrer Bestimmung zu übergeben.

Mehr Komfort, mehr Service, schnellere Abfertigungen: Mit der Inbetriebnahme des rund 540 Quadratmeter großen Areals verdoppelt sich die Zahl der verfügbaren Grenzkontrollschalter und damit auch die Anzahl der Passagiere, die durch die Bundespolizei bei der Einreise kontrolliert werden können.

Der neu geschaffene Bereich umfasst sechs Grenzkontrollschalter mit jeweils zwei Kontrollspuren sowie ein Warteareal für Fluggäste. Rund vier Millionen Euro investierte der Flughafen Leipzig/Halle in diesen Neubau.

Mit dem Ausbau der Kapazitäten reagiert der Flughafen: In jüngster Zeit stieß die bestehende Infrastruktur im Terminal B (dessen Fertigstellung war 1996) zunehmend an ihre Belastungsgrenzen. Fluggäste mussten deshalb längere Wartezeiten bei der Einreise hinnehmen.

"Mit dem neu errichteten Non-Schengen-Ankunftsbereich sind diese Engpässe nun beseitigt worden", heißt es dazu aus der Konzernzentrale.

Titelfoto: PR

Mehr zum Thema Flugzeug Nachrichten: