Panik an Bord: Wegen bösen Streichs kann Flugzeug nicht starten
Tel Aviv (Israel) - Eigentlich sollte es ein entspannter Flug von Tel Aviv nach Istanbul werden. Doch fiese Witzbolde verursachten eine Panik. Der Start musste abgebrochen werden.
Die Boeing 737-800 der türkischen Airline Anadolu Jet war wohl schon auf dem Weg zur Startbahn, als schockierte Passagiere sich an die Kabinencrew wandten.
Witzbolde haben zuvor offenbar Horror-Bilder von Flugzeugabstürzen an Passagiere versendet, das berichtete "Daily Mail" aus Großbritannien.
Es kam wohl zu dramatischen Szenen an Bord.
Eine Passagierin soll sogar ohnmächtig geworden sein, eine andere hatte eine Panikattacke, wie eine Frau einem lokalen Fernsehsender später sagte.
Der Start musste abgebrochen werden.
Der Pilot hatte gar keine andere Wahl, er musste zurück zum Gate rollen, wie ein Sprecher des Flughafens betonte.
Zudem war zunächst nicht klar, ob es sich bei den Crash-Bildern, um eine ernstzunehmende Drohung handelte.
Israel ist zurzeit wieder verstärkt Ziel terroristischer Angriffe. Dementsprechend liegen die Nerven bei vielen Israelis blank.
Solche Fotos wurden an die Passagiere versendet, die Täter fanden das wohl lustig
Mit AirDrop konnten die Bilder auf fremde iPhones gespielt werden
Wie der Flughafen später bestätigte, war es wohl kein Hackerangriff. Demnach nutzen die Täter die beliebte iPhone-Funktion AirDrop, um die Bilder zu versenden. Mit AirDrop können Nutzer Dateien an andere Nutzer in der näheren Umgebung versenden.
Stunden später, nach einem erneuten Check aller Passagiere und deren Gepäck, konnte das Flugzeug schließlich gen Istanbul abheben.
Allerdings ohne die Täter. Die wurden nämlich in der Zwischenzeit ermittelt. Es soll sich wohl um neun Israelis handeln, die mit an Bord waren.
Die Spaßvögel müssen sich jetzt auf ernste Konsequenzen einstellen. Sie könnten wegen "Verbreitens von falschen Informationen" angeklagt werden - darauf stehen in Israel bis zu drei Jahre Gefängnis.
Außerdem dürfte der Spaß sehr teuer werden, denn die Airline wird wahrscheinlich zivilrechtlich gegen die Übeltäter vorgehen.
Bisher hat sich Anadolu Jet noch nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa