Hamburg: Bringt neuer Airbus-Jet die USA-Direktverbindung zurück?
Hamburg - Die letzte Direktverbindung per Flugzeug von Hamburg in die USA wurde vor mehr als vier Jahren eingestellt. Doch künftig könnte es wieder eine geben.
Michael Eggenschwiler (64) sprach im Interview mit dem aeroTELEGRAPH, davon, dass ihn das Thema Nordatlantik schon lange beschäftige und es einen Markt dafür gebe. "Das ist die größte Lücke, die wir im Streckennetz haben", sagte der Chef des Hamburger Flughafens. Das Angebot mit Umsteigen sei dagegen "wirklich gut", dafür gebe es viele Möglichkeiten.
Bei Direktflugverbindungen über den Nordatlantik bestehe laut Eggenschwiler eine große Schwierigkeit. Hamburg und Norddeutschland seien in den USA als Reiseziele nicht sehr bekannt und nachgefragt.
Daher sei es wichtig, dass die abfliegenden Maschinen aus der Hansestadt voll seien. "Und da wir kein Drehkreuz sind, ist es nicht einfach, das wirtschaftlich mit einer großen Maschine hinzubekommen."
Das war der Grund, wieso sich die US-Fluggesellschaft United Airlines nach 15 Jahren im Oktober 2018 von ihrer Langstreckenverbindung von Hamburg nach New York-Newark trennte.
Airbus baut kleinsten Langstreckenjet in Hamburg-Finkenwerder
Zuvor hob täglich eine Boeing 757-200 mit bis zu 239 Sitzplätzen in Fuhlsbüttel ab. United begründete das Aus mit finanziellen Erwartungen, denen nicht entsprochen worden sei, wie das Abendblatt damals berichtete.
Neue Hoffnung auf Transatlantikflüge macht jetzt eine Neuentwicklung des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Der Konzern baut im Werk Finkenwerder eine Langstreckenversion des A321neo mit dem Kürzel XLR, das für "Extra Long Range" (Deutsch: extra große Reichweite) steht.
Im Juni 2022 feierte Airbus den Erstflug des A321XLR. Das Flugzeug hat Platz für 180 bis 220 Passagiere und soll dank Zusatztank bis zu 8700 Kilometer nonstop zurücklegen können, dabei soll es 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als das Vorgängermodell. Die ersten Maschinen seines kleinsten Langstreckenjets will Airbus Anfang 2024 ausliefern.
"Der Airbus A321XLR wird die US-Ostküste wirtschaftlich aber sehr stabil erreichbar machen", ist sich Flughafenboss Eggenschwiler sicher.
Wegen des Auslieferungstermins ab 2024 rechne er nicht vor 2025 mit einer neuen USA-Verbindung. "Aber dann sehe ich durchaus eine Chance."
Neben New York könne es durchaus weitere Ziele geben. Der 64-Jährige nannte Boston, Chicago und Washington. Er führe bereits diverse Gespräche.
Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa