Wunder bei Notlandung: Pilot setzt vollbesetzten Airbus auf Feld - niemand verletzt
Ubinskoje (Russland) - Es grenzt an ein Wunder: Nachdem der Pilot eines vollbesetzten Airbusses Probleme mit der Hydraulik gemeldet hatte, landete die Maschine auf einem Feld im Sibirien. Alle 167 Menschen an Bord kamen mit dem Schrecken davon, verletzt wurde niemand.
Diese Piloten sind wahre Helden!
Ein Airbus A320 der russischen Ural Airlines war am Dienstagmorgen auf dem Weg von Sotschi nach Omsk, wo man planmäßig um 7.50 Uhr Ortszeit landen wollte.
An Bord: 159 Passagiere, darunter 23 Kinder, sowie sechs Besatzungsmitglieder.
Die meisten Passagiere, waren wohl Urlauber, die auf dem Weg nach Hause waren, berichtet aktuell das russische Portal "AIF".
Es hätte ein Routineflug für Kapitän Sergej Below (33) und seine Crew werden sollen. Alles lief zunächst wie üblich. Doch als die Maschine zum Landeanflug überging, kam es zu einem Problem mit der Hydraulik. Die Piloten erbaten vom Tower am Ausweichflughafen Nowosibirsk zu landen, wo die Piste länger als in Omsk ist.
Doch weil sie das Fahrwerk im Flug manuell ausfahren mussten, was den Treibstoffverbrauch infolge massiv erhöhte, wurde es richtig brenzlig.
Plötzlich verschwand der Airbus vom Radar. Und im Tower musste man vom Schlimmsten ausgehen.
Airbus A320 landet sicher auf Weizenfeld in Sibirien
Eine Überlebende von Flug U6-1383 berichtet
Was dann geschah, grenzt an ein Wunder.
Kapitän Below beschloss das Flugzeug auf einem Weizenfeld nahe der Ortschaft Ubinskoje zu landen. Die Landung gelang: Alle Passagiere konnten den A320 über die Notrutschen verlassen, verletzt wurde niemand.
Gegenüber dem Telegram-Kanal "Shot" berichtet Alina, eine Passagierin, von den bangen Minuten an Bord. Man bereitete sich soeben auf die Landung in Omsk vor. Plötzlich wurde eine Notlandung angekündigt.
"Einige versuchten, ruhig zu bleiben, andere weinten. Viele haben gebetet", sagte Alina. "Es war beängstigend, als die Stewardessen uns sagten, wie wir uns verhalten sollten und wo die Notausgänge waren. Dann wurde uns klar, dass wir uns in einer schrecklichen Situation befanden und nicht wussten, ob wir überleben würden oder nicht."
Als das Flugzeug schließlich im Weizenfeld sicher aufsetzte, gab es Freudenschreie an Bord. "Die Stewardessen forderten lautstark alle auf, zu den Ausgängen zu rennen", berichtet die Überlebende.
Erst als sie in Sicherheit war, realisierte Alina, was da soeben geschehen war. Die Menschen kamen zur Besinnung, schildert sie. "Einige freuten sich, andere weinten, andere bekamen Beruhigungsmittel verabreicht."
Für Alina ist klar: "Pilot Sergej Below ist ein echter Held."
Das leicht beschädigte Flugzeug soll nun vom Feld geholt werden. Kapitän Below, der aus einer Piloten-Dynastie stammt, und sein Co-Pilot Eduard Semenow (56) werden wohl einen fetten Bonus von ihrer Airline und einen Orden von der russischen Regierung einheimsen.
Titelfoto: Montage: Ural Airlines