Wieder ein Boeing-Flieger: Cockpit-Scheibe bekommt in 12.000 Metern Höhe plötzlich Risse!

London/San Francisco - Was ist nur los mit den Boeing-Fliegern? Ob plötzlich ausfallende Anzeigen, Feuer spuckende Triebwerke oder laute Knallgeräusche - in den vergangenen Monaten häufen sich (teils bizarre) Vorfälle bei dem US-Flugzeughersteller. So auch, als bei einer Maschine in 12.000 Metern Höhe plötzlich die Windschutzscheibe zerbrach.

Das Flugzeug befand sich während der gefährlichen Situation mitten über dem Ozean. (Symbolbild)
Das Flugzeug befand sich während der gefährlichen Situation mitten über dem Ozean. (Symbolbild)  © Leon Neal/AFP

Der vollbesetzte Jumbo-Jet der Virgin Atlantic war nach Informationen der britischen Sun auf dem Weg von London nach San Francisco, als die Cockpit-Crew nach drei Stunden gezwungen war, umzudrehen.

Der schockierende Grund: Mitten über dem Nordatlantik, irgendwo zwischen Grönland und Island, begann das vierschichtige Glas der Windschutzscheibe auf einmal vor den Augen des Piloten zu zerbrechen!

Nach und nach wurden die Risse immer größer - und damit auch das Risiko eines plötzlichen Druckabfalls auf 12.000 Metern Höhe immer höher. Ganz zu schweigen von der Höhe, lag die Außentemperatur bei etwa -50 Grad Celsius.

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Glücklicherweise reagierte die Cockpit-Crew schnell und steuerte den 787 Dreamliner auf direktem Wege zurück zum Flughafen London Heathrow. Bislang ist unklar, was zu dem Schaden geführt hat. Der Vorfall ereignete sich bereits am 27. Mai, wurde aber erst jetzt bekannt.

Bilder, die dem britischen Boulevardblatt nach der geglückten Rückkehr des Flugzeugs zugespielt wurden, zeigen mehrere tiefe Risse und Dellen in der Scheibe.

Whistleblower über Boeing: "Kostensenkung hat Vorrang vor Sicherheit"

Erst vergangene Woche musste sich der Boeing-CEO David Calhoun (67, vorne mittig) nach zwei Abstürzen und zahlreichen Pannen den Fragen eines Unterausschusses im US-Senat stellen.
Erst vergangene Woche musste sich der Boeing-CEO David Calhoun (67, vorne mittig) nach zwei Abstürzen und zahlreichen Pannen den Fragen eines Unterausschusses im US-Senat stellen.  © Andrew Harnik/Getty Images via AFP

Der Vorfall ist ein weiterer in einer Reihe an beunruhigenden Flugzeugunfällen im Zusammenhang mit Boeing-Fliegern.

Ex-Boeing-Ingenieur Martin Bickeböller (62) wies über ein Jahrzehnt lang auf Mängel bei der Produktion des Großraumflugzeugs 787 Dreamliner hin - erst intern und dann in Briefen an die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA und den US-Kongress.

Im Mai machte der promovierte Physiker die Vorwürfe erstmals öffentlich, wie der Spiegel berichtete, - auch um zu zeigen, mit welchen Mitteln ihn das Luftfahrtunternehmen mundtot machen will.

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Mittlerweile zeichnen die Berichte von rund 40 Boeing-Whistleblowern "ein beunruhigendes Bild des Unternehmens, das der Produktionsgeschwindigkeit und der Kostensenkung Vorrang vor der Gewährleistung der Qualität und Sicherheit von Flugzeugen einräumt", so der jüngste Bericht eines Untersuchungsausschusses des US-Senats.

Denn während die Öffentlichkeit die Whistleblower als Helden ansieht, sieht Boeing sie als "Nestbeschmutzer", bringt sie zum Schweigen oder wälzt die Schuld auf die Arbeiter in den Fabriken ab.

Boeing-Mechaniker John Barnett wurde im März tot auf einem Hotelparkplatz gefunden, kurz bevor er erneut aussagen sollte. Die Polizei geht zwar von einem Suizid aus, ermittelt aber weiter. Nur wenige Wochen später verstarb der Qualitätsprüfer Joshua Dean (†45), ebenfalls Whistleblower, überraschend an einer schweren Infektion.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide oder Selbstverletzungen. Da der Vorfall aber bislang nicht abschließend geklärt ist und im Zusammenhang mit einer öffentlichen Untersuchung steht, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Leon Neal/AFP

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