Russischer Ferienflieger fängt Feuer auf beliebter Urlaubsinsel
Phuket (Thailand) - Todesangst beim Take-Off: Das Triebwerk eines russischen Ferienfliegers fing beim Start vom Flughafen der thailändischen Ferieninsel Phuket plötzlich Feuer. Die 309 Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.
Eine Boeing 767-300ER der russischen Charterairline Azur Air sorgte am Samstag für beklemmende Szenen am Flughafen Phuket, wie die "Daily Mail" berichtet.
Gegen 16.30 Ortszeit rollte das Flugzeug auf die Startbahn, machte sich auf den Weg ins knapp 7500 Kilometer entfernte Moskau. Beim Start kam es dann zu einem Feuer im rechten Triebwerk, woraufhin die Piloten den Startvorgang abbrachen und das Löschsystem aktivierten.
Die 309 Passagiere, die meisten von ihnen russische Urlauber, sowie die zwölfköpfige Crew verließen das Flugzeug unverletzt. Sie kamen in Hotels unter. Ein Ersatzflugzeug würde bereitgestellt werden, erklärte die Airline.
Was das Feuer auslöste, blieb zunächst unklar. Vieles deutet jedoch auf ein Problem mit dem Fahrwerk hin - Teile sollen sich gelöst haben und wurden in die Turbine eingesaugt, das könnte dann das Feuer ausgelöst haben.
Mehrere Passagiere sprachen von einem dumpfen Knall, als sich das Flugzeug auf der Startbahn befand.
Der Betrieb am internationalen Flughafen Phuket musste nach dem Zwischenfall für mehrere Stunden unterbrochen werden. Zahlreiche Flüge wurden umgeleitet.
Video: Eine Boeing 767-300ER der Azur Air muss den Start am Flughafen Phuket abbrechen
Ein Planespotter fotografierte den Vorfall
Die russische Luftfahrt gibt sich unbeeindruckt angesichts westlicher Sanktionen
Nach Informationen der britischen Zeitung "Daily Mail" sollen sich an Bord des Flugzeuges auch Familien von russischen Männern befunden haben, die sich vor einer möglichen Zwangseinberufung zum Ukraine-Krieg in Thailand versteckt halten.
Das südostasiatische Land ist nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel der russischen Mittelschicht. Alleine die größte russische Airline Aeroflot bietet täglich drei Direktflüge von Moskau nach Phuket an.
Wie "Daily Mail" weiter berichtet, zeigte sich der Chef der russischen Zivilluftfahrt-Behörde "Rosawiazija" zuversichtlich, dass sein Land westliche Flugzeuge bis ins Jahr 2030 nutzen könne. "Fliegen sei nicht gefährlicher geworden, und das hat nichts mit dem Vorhandensein oder Fehlen von Originalersatzteilen zu tun", betonte Alexander Neradko im Hinblick auf Sanktionen des Westens.
Derzeit investiert Russland massiv in die eigene Luftfahrtindustrie. Bis 2030 will die russische Regierung unabhängig von westlichen Ersatzteilen und Flugzeugen werden.
Titelfoto: Montage: PR/Azur Air, Twitter/FlightModeblog