Nach tragischem Absturz in Kasachstan: Löcher im Flugzeug werfen neue Fragen auf
Aktau (Kasachstan) - Nach dem tragischen Absturz eines Passagierflugzeugs über Kasachstan wird vehement nach einer Ursache für das Unglück gesucht. Dabei werden erste Vermutungen über einen Abschuss angestellt. Währenddessen wird in Aserbaidschan, wo die Maschine gestartet war, getrauert.
Die Flaggen hängen auf halbmast, und Veranstaltungen wurden verschoben. Mit einem Trauertag will Aserbaidschan Anteilnahme ausdrücken und den Opfern des tragischen Absturzes gedenken.
Unter ihnen befinden sich laut der Deutschen Presse-Agentur russische, aserbaidschanische und kirgisische Staatsangehörige.
Die ersten Vermutungen über die Ursache des Absturzes waren etwa ein Vogelschwarm oder Nebel.
Die Szenarien sind aber eher unwahrscheinlich, wie der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt gegenüber der Tagesschau erklärte.
"Das realistische Szenario ist eine Einwirkung von außen. Das Flugzeug war extrem schwer beschädigt, nicht steuerbar. Das ist nichts, was zum Beispiel durch einen Vogelschwarm erzeugt wird, da fallen die Triebwerke aus, aber das Flugzeug bleibt steuerbar", beteuerte er.
Aufnahmen von Löchern am Flugzeug kursieren im Netz
Die Aufnahmen zeigen Löcher in Rumpf und Höhenleitwerk des abgestürzten Flugzeugs.
Zur Entstehung dieser gibt es laut dem Portal "aeroTELEGRAPH" einige Theorien: Schrapnell, Gewehrbeschuss, eine Explosion in der Kabine oder herumfliegendes Geröll beim Aufprall wurden bereits als Ursache vermutet.
Vorwürfe über einen Zusammenhang des Absturzes mit der russischen Luftabwehr kamen von der Ukraine, aber auch vom Lager der russischen Opposition im Ausland.
Das Flugzeug sei möglicherweise über dem Nordkaukasus in eine gefährliche Zone geraten. Behörden meldeten dort am Mittwochmorgen ukrainische Drohnenattacken.
Bestätigt ist bislang nichts. "Es wäre falsch, eine Hypothese aufzustellen, bevor die Schlussfolgerungen der Untersuchung vorliegen", äußerte sich Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
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