Hubschrauber zerschellt auf zugefrorenem See: Suche nach Leichen dauert an
Petrosawodsk (Russland) - Bei einem Hubschrauberunglück in der russischen Teilrepublik Karelien sind drei Menschen ums Leben gekommen. Die Maschine vom Typ Mil Mi-8 stürzte auf den zugefrorenen Onegasee. Die Bergung der Leichen gestaltet sich schwierig.
Am gestrigen Sonntagabend verschwand der Hubschrauber bei einem Übungsflug über dem Onegasee im Norden Russlands.
Die Einsatzkräfte mussten vom Schlimmsten ausgehen. Sofort machten sich Suchtrupps mit Schneemobilen und Luftkissenbooten auf den Weg zur letzten bekannten Position des Mehrzweck-Transporthubschraubers vom Typ Mil Mi-8, der für das russische Katastrophenschutzministerium unterwegs war. Auch Flugzeuge beteiligten sich an der Suche.
Noch in der Nacht sind die Retter zur Absturzstelle inmitten des zugefrorenen Sees, etwa elf Kilometer vom Ufer entfernt, vorgedrungen, berichtet die Nachrichtenagentur TASS.
Ein enormes Trümmerfeld rund um die Absturzstelle zeugt von der Gewalt des Aufschlages, der Rumpf des Hubschraubers liegt in einer Tiefe von 40 bis 50 Meter auf dem Seegrund.
Die dreiköpfige Crew hatte keine Chance: Sie alle starben.
Warum stürzte der Mil Mi-8 ab?
Nun sollen die Toten geborgen werden, doch das gestaltet sich als schwierig, weiß das Portal "Lenta" zu berichten.
Die Retter sind mit 160 Mann vor Ort, 33 Fahrzeuge und Flugzeuge sind im Einsatz. Taucher brachten am Montagabend um 21.16 Uhr Ortszeit eine erste Leiche an die Oberfläche. Die beiden anderen Besatzungsmitglieder wurden bislang noch nicht gefunden.
Inzwischen vermuten die Retter, dass der Hubschrauber wohl aufgrund von Vereisung an den Triebwerken abstürzte. In den Minuten vor dem Unglück meldete die Besatzung keinerlei Probleme. Die Situation müsse sich abrupt entwickelt haben, hieß es aus Behördenkreisen. Einen Pilotenfehler oder einen technischen Defekt könne man zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht ausschließen.
Die Bergungsarbeiten dauern an.
Titelfoto: Montage: Zivilschutz Republik Karellien