Bruchlandung nördlich des Polarkreises: Flugzeug wird über Landebahn geschleudert

Nowy Urengoi (Sibirien/Russland) - Bruchlandung am Regionalflughafen von Nowy Urengoi in Sibirien. Ein Transportflugzeug rutschte bei eisigen Temperaturen über die Landebahn und blieb im Schnee liegen.

Nachdem das linke Fahrwerk weggebrochen war, rutschte die Antonow in den Schnee.  © Transportstaatsanwaltschaft des Ural

Es sollte ein kurzer Flug vom Polarhafen Sabetta nach Nowy Urengoi auf der Halbinsel Jamal werden. Doch als die Turbopropmaschine vom Typ Antonow An-12BP um 13.07 Uhr (Ortszeit) aufsetzte, brach das linke Fahrwerk weg, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax.

Was folgte, war eine Rutschpartie über die Landebahn, wie ein Video, das von den Behörden veröffentlicht wurde, zeigt.

Unkontrolliert schlitterte die Maschine über die Piste, berührte mit dem Flügel den Asphalt und drehte sich. Funken sprühten derweil über den Asphalt. In einem Schneefeld kam das Flugzeug zum Stehen.

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Passagiere waren nicht an Bord. Die achtköpfige Crew blieb glücklicherweise unverletzt.

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Verkehrs-Staatsanwalt Wjatscheslaw Strod berichtet über den Vorfall.  © Verkehrsstaatsanwaltschaft des Ural
Einsatzkräfte sichern das havarierte Flugzeug.  © Verkehrsstaatsanwaltschaft des Ural
Schockmoment: Plötzlich bricht das Fahrwerk weg. Das Flugzeug legt eine Rutschpartie hin.  © Montage: Verkehrsstaatsanwaltschaft des Ural

Antonow An-12BP legt astreine Bruchladung in Jamal hin

Das Flugzeug hatte mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, wurde 1970 in Dienst gestellt, berichtet URA weiter. Zuletzt war das viermotorige Turboprop für die russische Frachtairline Atran unterwegs. Die Fluggesellschaft ist auf Flüge in entlegene Regionen Russlands spezialisiert.

Erst am Vortag war die Unglücks-Antonow in einen weiteren Zwischenfall verwickelt, berichtet die Nachrichtenagentur URA. Die Besatzung meldete vor der Landung in Sabetta Probleme mit dem Triebwerk und musste notgedrungen mehrere Runden über dem Flughafen drehen, bis das Problem behoben war und das Flugzeug sicher landen konnte.

Immer wieder sind russische Flugzeuge in schwere Zwischenfälle verwickelt. Im Jahr 2023 gelang es den Piloten eines Airbus A320 mit 167 Menschen an Bord, auf einem Feld in Sibirien notzulanden, nachdem plötzlich Probleme an Bord aufgetreten waren.

Später stellte sich heraus, dass die Piloten die benötigte Kerosinmenge falsch berechnet hatten.

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