37 Stunden Verspätung: Urlaub endet für Dresdner im Rückreise-Horror
Burgas - Wer in den Urlaub reist, muss auch mal mit Verspätungen des Flugzeugs rechnen. Etwas später zurück nach Hause fliegen, ist dabei nur selten ein Problem. Doch Reisende aus Dresden mussten sich jetzt mehr als 37 Stunden gedulden!
Der Airbus A320 der rumänischen Gesellschaft Fly Lili war zwar zur planmäßigen Abflugzeit am 29. Juli um 4.40 Uhr in Burgas (Bulgarien) am Flughafen.
Doch Flug FL311 nach Dresden hob erst nach 37 Stunden ab, wie eine Reisende gegenüber TAG24 berichtet.
Statt Abflug am 29. Juli um 4.40 Uhr hieß es nach schier endlosen Stunden des Wartens erst am gestrigen Dienstag, dem 30. Juli (!) um 17.50 Uhr Abflug, und das mit einem komplett anderen Flieger.
"Wir haben normal eingecheckt, die Koffer abgegeben, sind zum Gate gegangen. Dann ist erst mal nichts passiert", erzählt die 35-jährige Dresdnerin, die ihren Namen lieber nicht im Netz lesen möchte.
"Wir haben lange Zeit keine Infos bekommen. Gegen Mittag wurde langsam klar, dass es technische Probleme gab. Wann es aber losgehen würde, blieb bis abends unklar."
Verspätung extrem: Katastrophen-Flug FL311 von Burgas nach Dresden
Um 18.30 Uhr blickte die Reisende auf die Monitore im bulgarischen Terminal und sah, dass der Check-in geschlossen war. Eine neue Abflugzeit erfuhr sie nicht. Erst gegen 21 Uhr bekam sie eine Information: "An dem Tag ging nichts mehr. Für uns gut 180 Leute wurden Hotelzimmer organisiert", sagt die 35-Jährige.
Letzten Endes wurde die dreiköpfige Familie (bekam ein Zweibettzimmer ohne Aufbettung) am nächsten Mittag vom Hotel abgeholt und zum Airport gebracht.
"Dann erfuhren wir über Dritte, dass der Abflug für 17 Uhr geplant sei", so die Mutter eines Neunjährigen.
Die Fluggesellschaft entschuldigt sich im Nachhinein über TAG24 bei den Gestrandeten. "Uns tut es sehr leid, was da vorgefallen ist", sagt Jürgen Faff, Chef von Fly Lili.
"Dadurch, dass wir von Reiseveranstaltern gechartert wurden, lagen keine Kontakt-Informationen der Passagiere vor. Wir konnten sie nicht erreichen, auch wenn wir wollten", so der Airlinemanager zu TAG24.
Er konnte auch erklären, worin das Problem bestand: Die Lampe in einem Exit-Schild leuchtete nicht mehr. "Die Regularien verbieten dann einen Start. Sicherheit ist uns das Wichtigste."
Ersatzteil muss ersetzt werden: Fly Lili bucht Flieger bei der Konkurrenz
Besonders ärgerlich: Die Airline flog noch in der Nacht vor dem planmäßigen Abflug eine Ersatzleuchte nach Burgas, doch: "Auch das funktionierte nicht. Dann haben wir ein anderes organisieren müssen." Und das kostete viel Zeit.
So hat Fly Lili für den späten Rückflug der Dresdner eine Boeing von einer anderen Airline gechartert. "Das grenzt an ein Wunder, zur Hochsaison so spontan eine derartige Passagiermaschine aufzutreiben", führt Fly-Lili-Gründer Faff aus.
"Mit dem Smartwings-Flug war dann auch alles okay. Wir sind froh, dass wir jetzt gut angekommen sind", zieht die Dresdnerin ein durchmischtes Fazit.
Für den Montagmittag (12.55 Uhr) war ein Flug von Burgas nach Erfurt mit derselben Maschine geplant. Daraus wurde ebenso wenig: Die Reisenden starteten erst in der nachfolgenden Nacht um 2 Uhr – dann mit dem reparierten Exit-Licht an Bord.
Titelfoto: Montage: PR/Fly Lili, Screenshots/Flightradar24