Flugzeug landet fast 450 Kilometer vom Ziel entfernt: Kapitän und Airline geraten in Widersprüche
Nigeria - Passagiere des Fluges UN504 der United Nigeria Airline (UN) landeten sicher, allerdings am völlig falschen Flughafen. Die Nigerianische Zivilluftfahrtbehörde (NCAA) wurde eingeschaltet.
Am Montag hatte die NCAA alle Leasing-Flüge von UN ausgesetzt, denn ein Flug der Airline von Lagos (Nigeria) nach Abuja verfehlte am vergangenen Sonntag sein Ziel deutlich. Der Pilot landete in Asaba, rund 450 Kilometer südlich von Abuja, berichtete die Daily Post.
Die Airbus A320-232 wurde vom bulgarischen Unternehmen "Fly2Sky" geleast, aber für die Passagiere war das alles andere als himmlisch.
Achilleus-Chud Uchegbe, Leiter der Unternehmenskommunikation bei UN, erklärte via X (ehemals Twitter), dass die Umleitung aufgrund der schlechten Wetterbedingungen abgesprochen gewesen sei. Der Post wurde aber wieder gelöscht.
Auch passt das Statement nicht wirklich zur Situation im Flugzeug. Denn die Passagiere wurden vom Bordpersonal nach der Landung in Abuja begrüßt, stellten aber fest, dass die Gebäude, die sie sahen, nicht zum Flughafen von Abuja gehörten.
Daraufhin versicherte der Pilot, dass er den falschen Flugplan erhalten habe, obwohl die Umleitung mit ihm angeblich abgesprochen gewesen sei.
Fluglotsen widersprechen der Airline
Die Passagiere sind übrigens trotzdem noch an ihr Ziel gekommen. Der Flug nach Abuja wurde doch noch fortgesetzt, "nachdem das Wetter am Zielflughafen besser wurde", so Uchegbe.
Aber war das Wetter wirklich schlecht? Fluglotsen der nigerianischen Luftraummanagementagentur widersprachen Airsmag zufolge der Behauptung, dass zum Zeitpunkt der Umleitung am eigentlichen Zielflughafen Abuja das Wetter schlecht gewesen sei.
Auch die NCAA lässt die Erklärungsversuche der Airline nicht gelten und setzt Flüge weiterhin aus, bis die Gründe für die Umleitung nachvollziehbar geklärt wurden.
Außerdem wurde der Chief Operating Officer der Airline, Mazi Osita Okonkwo, nach einer Dringlichkeitssitzung der NCAA suspendiert.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/aapsky, Screenshot/X/dawisu